Flucht und Migration
Neues Webportal zur sexuellen Gesundheit von Menschen mit Migrationshintergrund
Im Rahmen der zweitägigen Fachkonferenz "Sexuelle Gesundheit von Migrantinnen und Migranten stärken" wird das neue Webportal "zanzu" vorgestellt. Das Internetangebot der BZgA bietet umfassende Informationen zur sexuellen Gesundheit in insgesamt 13 Sprachen. Die Fachkonferenz findet am 25. und 26. Februar 2016 in Berlin statt.
25.02.2016
In Berlin findet vom 25. bis 26. Februar 2016 die Fachkonferenz "Sexuelle Gesundheit von Migrantinnen und Migranten stärken" des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ), des Bundesministeriums für Gesundheit (BMG) und der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) statt. Die Konferenz widmet sich dem Thema der sexuellen und reproduktiven Gesundheit von Menschen mit Migrationshintergrund.
Sexuelle Gesundheit von Menschen mit Migrationshintergrund
Im Rahmen der Konferenz wird erstmalig das multilinguale Onlineangebot http://www.zanzu.de/de öffentlich vorgestellt. Das Portal wurde von der BZgA in Kooperation mit der belgischen Nichtregierungsorganisation Sensoa erarbeitet. Ein nationales und internationales Beratungsgremium, in dem auch die WHO vertreten ist, hat das Projekt begleitet. www.zanzu.de/de bietet anschauliche Informationen zu sexueller Gesundheit und erleichtert damit die Kommunikation über sensible Themen.
Diskreter und direkter Zugang auch für Flüchtlinge
Elke Ferner, Parlamentarische Staatssekretärin im Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend erklärt: "Migrantinnen und Migranten brauchen verständliche und anschauliche Informationen zu allen Fragen sexueller und reproduktiver Gesundheit. Das neue Online-Angebot ermöglicht genau dies und leistet damit einen wichtigen Beitrag im Hilfeportfolio der BZgA. Vor allem zu uns geflüchtete Menschen, die noch nicht lange in Deutschland leben, erhalten hier einen diskreten und direkten Zugang zu Wissen in diesem Bereich. Nutzer/innen erfahren über zanzu.de welche Rechte sie haben, welche Gesetze gelten, wie das deutsche Gesundheitssystem funktioniert und wo sie Beratungsstellen in ihrer Nähe finden. Ärztinnen und Ärzte finden eine konkrete Arbeitshilfe für die tägliche Beratungspraxis."
Versorgung und Aufklärung verbessern
Die Parlamentarische Staatssekretärin beim Bundesminister für Gesundheit, Annette Widmann-Mauz: "Mit dem mehrsprachigen Informationsportal zanzu.de leistet die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung einen wichtigen Beitrag, um den Zugang von Migrantinnen und Migranten zur Gesundheitsversorgung zu verbessern. Das Informationsportal enthält viele Informationen rund um Fragen der Schwangerschaft und Geburt, zum Thema Verhütung und sexueller Gesundheit. Das trägt dazu bei die Versorgung und Aufklärung insgesamt zu verbessern."
Unterstützung für Beratungsstellen und ärztliche Versorgung
Das Webportal bietet einen direkten Zugang zu qualitätsgesichertem Wissen im Bereich der sexuellen Gesundheit und unterstützt sowohl Menschen mit Migrationshintergrund als auch Multiplikatoren. "Das ist von großem Wert für Beratungsstellen und für die ärztliche Behandlung gleichermaßen", erklärt Dr. Heidrun Thaiss, Leiterin der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung. "Zanzu richtet sich sowohl an neu in Deutschland Ankommende, unterstützt aber auch bei Beratungs- und Untersuchungsgesprächen, die beispielsweise im Rahmen einer Schwangerenvorsorge oder bei Verdacht auf eine sexuell übertragbare Infektion nötig sind."
Das Webportal gibt in 13 Sprachen einfache Erklärungen zu den Themenfeldern Körperwissen, Schwangerschaft und Geburt, Verhütung, HIV und andere sexuell übertragbare Infektionen. Zudem erklärt es die Rechte und Gesetze in Deutschland. Dabei richtet es sich vor allem an Migrantinnen und Migranten, die noch nicht lange in Deutschland leben. Diese Personengruppen machen in Deutschland einen zunehmenden Anteil der Bevölkerung im reproduktiven Alter aus.
Ängste und Unsicherheiten abbauen
Menschen, die aus verschiedenen Gründen erst vor kurzer Zeit in Deutschland eingetroffen sind, beispielsweise Heiratsmigrantinnen aus der Türkei, EU-Binnenmigrantinnen und -migranten aus Bulgarien und Rumänien, Flüchtlinge aus der arabischen Region und aus Afrika, verfügen häufig noch nicht über die in Deutschland notwendigen Sprach- und Landeskenntnisse. Zudem ist in vielen Herkunftsländern der Zugang zu Wissen über die verschiedenen Aspekte der sexuellen Gesundheit eingeschränkt und meist nicht Gegenstand der Schulbildung. Anliegen der BZgA ist es, Migrantinnen und Migranten dabei zu unterstützen, Ängste und Unsicherheiten abzubauen und Wissen im Bereich sexueller Gesundheit zu erwerben.
Die Konferenz bietet den rund 150 Teilnehmenden einen intensiven fachlichen Austausch und dient dazu, bestehende Projekte, Studien, Interventionsansätze und Good Practice Beispiele kennenzulernen.
Weitere Informationen: <link http: www.zanzu.de de external-link-new-window zum>www.zanzu.de/de
Quelle: Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend vom 25.02.2016
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