Minister Schneider: Mehr Jugendliche mit Migrationshintergrund ausbilden!
Nordrhein-Westfalens Arbeitsminister Guntram Schneider hat die Wirtschaft aufgefordert, mehr Jugendliche mit Migrationshintergrund auszubilden. "Die Unternehmen beklagen unbesetzte Ausbildungsplätze, sehen aber oft nicht die besonderen Potentiale von jungen Menschen mit Zuwanderungsgeschichte", sagte der Minister in Köln beim ersten Prüferkongress der Industrie- und Handelskammern (IHKen) im Rheinland.
Untersuchungen hätten gezeigt, dass Jugendliche mit Migrationshintergrund schlechtere Chancen auf eine Ausbildung haben, selbst wenn sie hinsichtlich Schulabschluss, Schulnoten und sozialer Herkunft die gleichen Voraussetzungen mitbringen wie ihre Altersgenossen ohne Migrationshintergrund, beklagte Minister Schneider. Hier müsse dringend ein Umdenken stattfinden.
In den Großstädten hätte mittlerweile die Hälfte der Jugendlichen einen Migrationshintergrund. "Sie sind die zukünftigen Trägerinnen und Träger unserer Stadtgesellschaften und ein Gewinn für die Unternehmen. Denn sie verfügen über Kompetenzen wie Mehrsprachigkeit und Erfahrungen im Umgang mit Menschen aus anderen Kulturkreisen", betonte der Arbeits- und Integrationsminister.
Die Landesregierung unterstützt diesen Prozess beispielsweise durch den "Aktionsplan Zukunft durch Ausbildung", mit dem insbesondere Menschen mit türkischem Migrationshintergrund die duale Berufsausbildung näher gebracht werden soll. Mit der Reform des Übergangssystems von der Schule in den Beruf wird eine frühzeitige Berufsorientierung für alle Schülerinnen und Schüler ab der achten Klasse erreicht.
Schneider würdigte das Engagement der Ehrenamtlichen, die in den IHKen die Abschlussprüfungen der Auszubildenden abnehmen, und fügte hinzu: "Ich würde mich freuen, wenn ich künftig auch mehr Prüferinnen und Prüfer mit Zuwanderungsgeschichte in Ihren Reihen sehen würde."
Das Integrations- und Teilhabegesetz, das in dieser Woche vom nordrhein-westfälischen Landtag verabschiedet werden soll, wird weitere Impulse zu einer besseren Integration der in NRW lebenden Migrantinnen und Migranten geben: beispielsweise durch die Einführung von Kommunalen Integrationszentren, eine bessere Förderung der Migrantenselbstorganisationen und Maßnahmen zur interkulturellen Öffnung der Verwaltung.
Quelle: Ministerium für Arbeit, Integration und Soziales NRW