Flucht und Migration
Migranten in Deutschland: Höherer Bildungsstand erleichtert das Lernen der deutschen Sprache
Eine um ein Jahr verlängerte Bildungs- oder Ausbildungsphase von Migranten erhöht den Anteil derjenigen mit guten Deutschkenntnissen um mehr als sechs Prozentpunkte. Zu diesem Ergebnis kommt eine Studie des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB). Auch in den Löhnen schlage sich die Beherrschung der Landessprache positiv nieder. So könne ein Einwanderer, der sehr gut Deutsch spreche, einen um bis zu neun Prozent höheren Lohn erzielen, als einer, der keine Deutschkenntnisse habe.
14.09.2010
Die IAB-Studie analysiert verschiedene Hemmnisse beim Fremdspracherwerb. Beispielsweise wohnen Migranten, die die gleiche Muttersprache sprechen, in vielen Regionen häufig sehr nah beieinander. Die Auswirkung der räumlichen Konzentration von Migrantengruppen auf das Erlernen der deutschen Sprache erweist sich den Berechnungen zufolge allerdings als geringer als gemeinhin angenommen. Eine gezielte Unterstützung der Bildung und Ausbildung könnte wesentlich bessere Erfolge erzielen, so das IAB.
Die Arbeitsmarktforscher Alexander Danzer und Firat Yaman warnen dennoch vor einer zu hohen Ballung von Migranten in bestimmten Regionen oder Stadtteilen. In diesen ethnischen Enklaven sinke die Häufigkeit des Kontakts zu Muttersprachlern, wodurch das Lernen der Landessprache behindert würde. „Wenn Migranten die Landessprache des Einwanderungslandes fließend sprechen, führt dies zwar nicht zwangsläufig zum Integrationserfolg – aber ohne entsprechende Sprachkenntnisse ist eine Integration in Arbeitsmarkt und Gesellschaft des Einwanderungslandes kaum vorstellbar“, so die Forscher.
Die IAB-Studie stützt sich auf Befragungen von 1018 im Ausland geborenen Migranten in den alten Bundesländern und Berlin. Die Herkunftsländer sind die ehemaligen Gastarbeiterländer Türkei, Italien, Griechenland, Spanien, Kroatien und Serbien-Montenegro.
Die IAB-Studie findet sich im Internet unter dem beigefügten Hyperlink.
http://doku.iab.de/kurzber/2010/kb1710.pdf
Herausgeber: Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung der Bundesagentur für Arbeit
Termine zum Thema
Materialien zum Thema
-
Monographie / Buch
Studie „Fachkräfte in der Kinder- und Jugendhilfe. Bestand, Lücken, Gewinnung, Bedarfe in NRW“ veröffentlicht
-
Zeitschrift / Periodikum
Außerschulische Bildung Nr. 4/2023: Gender und Diversity
-
Broschüre
Sicher im Internet unterwegs – in leichter Sprache
-
Broschüre
FRUCHTSALAT – Handbuch zur Deutsch-Griechischen Sprachanimation
-
Broschüre
Ratgeber: Wenn Studierende Angehörige pflegen
Projekte zum Thema
-
IJAB - Fachstelle für Internationale Jugendarbeit der Bundesrepublik Deutschland e.V.
Sprachanimation in internationalen Begegnungen
-
AWO Kreisverband Pinneberg e.V. Jugendwerk Unterelbe
Ferienfreizeiten und Sprachreisen mit dem AWO Jugendwerk Unterelbe
-
Bundesverband Produktionsschulen e.V.
BVPS-Upcycling-Wettbewerb
-
Türkische Gemeinde in Baden-Württemberg e. V.
Fugees-Akademie
-
Philipps-Universität Marburg
Corona-Befragung für Familien
Institutionen zum Thema
-
Träger der freien Kinder- und Jugendhilfe
Jugendmigrationsdienst Nürnberger Land Internationaler Bund e.V.
-
Fort-/Weiterbildungsanbieter
Gesellschaft für Interkulturelles Zusammenleben (gGmbH)
-
Träger der freien Kinder- und Jugendhilfe
solaris Förderzentrum für Jugend und Umwelt gGmbH Sachsen
-
Internationale Einrichtung
TEVBB Soziale Dienste gGmbH
-
Sonstige
Go4Goal e.V.