Flucht und Migration

Kulturrat und Migrantenorganisationen formulieren Handlungsempfehlungen für gelingende interkulturelle Bildung

Der Deutsche Kulturrat hat gemeinsam mit mehreren Migrantenorganisationen einen Runden Tisch ins Leben gerufen, um gemeinsame bildungspolitische Handlungsempfehlungen für Bund und Länder für eine nachhaltige interkulturelle Bildung im vorschulischen und schulischen Kontext zu erarbeiten.

15.10.2010

Der Deutsche Kulturrat, der Spitzenverband der Bundeskulturverbände, hat gemeinsam mit dem Bund Spanischer Elternvereine e.V., der Bundesarbeitsgemeinschaft der Immigrantenverbände in der Bundesrepublik Deutschland e.V., dem Bundesverband der Migrantinnen in Deutschland e.V., dem CGil-Bildungswerk e.V., der Deutschen Jugend aus Russland e.V., der Föderation der türkischen Elternvereine e.V., dem Forum der Migrantinnen und Migranten im Paritätischen Wohlfahrtsverband, dem Verband binationaler Familien und Partnerschaften, iaf e.V., sowie dem Polnischen Sozialrat e.V. einen Runden Tisch ins Leben gerufen, um gemeinsame bildungspolitische Handlungsempfehlungen für Bund und Länder zu erarbeiten.

Im Rahmen dieser Zusammenarbeit haben der Deutsche Kulturrat sowie diese Migrantenorganisationen fünf wesentliche Handlungsempfehlungen formuliert:

- Interkulturelle Bildung muss im Rahmen der kulturellen Bildung in der vorschulischen, schulischen, beruflichen und nachberuflichen sowie der außer-schulischen Bildung gestärkt und gefördert werden.

- Die Vielfalt kultureller Ausdrucksformen, inklusive der Muttersprachen der Zuwanderer, muss verstärkt Anerkennung und Wertschätzung erfahren.

- Alle Kinder und Jugendliche müssen unter besonderer Berücksichtigung ihres kulturellen Hintergrundes individuell gefördert werden.

- Erzieher, Lehrer und Pädagogen müssen in ihrer Lehrerausbildung inter-kulturell qualifiziert werden.

- Die interkulturelle Öffnung und Professionalisierung aller zivil-gesellschaftlichen Strukturen müssen gestärkt und gefördert werden.

Der Geschäftsführer des Deutschen Kulturrates, Olaf Zimmermann, sagte: „Bei der politischen Debatte um Integration und Zuwanderung wird vielfach übersehen, dass Deutschland nicht erst seit gestern ein Zuwanderungsland ist. Seit nunmehr 50 Jahren prägen die Zuwanderinnen und Zuwanderer das gesellschaftliche und kulturelle Leben in Deutschland. Deswegen ist es dem Deutschen Kulturrat so wichtig, mit verschiedenen Interessensorganisationen von Zuwanderern zusammenzuarbeiten, um bildungspolitische Herausforderungen gemeinsam aktiv anzugehen. Dialog statt Ausgrenzung ist das Geheimnis von Integration.“

Der beigefügte Quellenpoolhinweis führt zur Stellungnahme „ Lernorte interkultureller Bildung im vorschulischen und schulischen Kontext“.

<link http: www.kulturrat.de pdf>www.kulturrat.de/pdf/1881.pdf

Quelle: Deutscher Kulturrat

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