Flucht und Migration

Jeder dritte Asylbewerber ist minderjährig

Die Zahl minderjähriger Asylbewerber in Deutschland hat sich in den vergangenen drei Jahren mehr als verdreifacht, gibt die Bundesregierung bekannt. Insgesamt sind 31,1 Prozent der Asylbewerber minderjährig und rund zehn Prozent von ihnen seien ohne Begleitung nach Deutschland gekommen.

02.03.2016

Die Zahl minderjähriger Asylbewerber in Deutschland hat sich in den vergangenen drei Jahren mehr als verdreifacht. Dies geht aus einer <link http: dip21.bundestag.de dip21 btd _blank external-link-new-window zur antwort der>Antwort der Bundesregierung (18/7621, PDF) auf eine <link http: dip21.bundestag.de dip21 btd _blank external-link-new-window zur kleinen anfrage der>Kleine Anfrage der Fraktion Bündnis 90/Die Grünen (18/7470, PDF) hervor.

Im Jahr 2015 hätten 137.479 Minderjährige einen Erstantrag auf Asyl gestellt. Dies entspricht einem Anteil von 31,1 Prozent an allen Erstanträgen auf Asyl (441.899). Rund zehn Prozent der minderjährigen Asylbewerber (14.439) seien ohne Begleitung nach Deutschland gekommen. 2013 hätten 38.790 Minderjährige (2.485 Unbegleitete) und im Jahr darauf 54.988 Minderjährige (4.399 Unbegleitete) erstmals einen Asylantrag gestellt.

Die meisten der minderjährigen Asylbewerber im vergangenen Jahr stammen nach Regierungsangaben aus Syrien (42.097), Albanien (18.918), Afghanistan (13.772), dem Kosovo (12.174), dem Irak (9.247) und Serbien (8.377).

Beteiligung, Förderung und Schutz von unbegleiteten minderjährigen Flüchtlingen durch die Kinder- und Jugendhilfe

Die Antwort der Bundesregierung enthält weitere Zahlen, zum Beispiel zur Verteilung unbegleiteter minderjähriger Flüchtlinge, und informiert über ihre Unterbringung in Pflege- und Gastfamilien.

In der Praxis werde das Jugendamt für die meisten unbegleiteten ausländischen Minderjährigen gegenwärtig in der Regel als Amtsvormund zum Vormund bestellt. Das Gesetz sieht allerdings demgegenüber den Vorrang der ehrenamtlichen Einzelvormundschaft vor. Durch das Programm "Menschen stärken Menschen" befördert die Bundesregierung die Gewinnung von Bürgerinnen und Bürgern, die sich für junge Flüchtlinge durch Übernahme einer ehrenamtlichen Vormundschaft engagieren wollen. Das Projekt fördert auch die Gewinnung von Gastfamilien, Vormundschaften und Patenschaften für unbegleitete minderjährige Flüchtlinge.

Die Bundesregierung sei außerdem bestrebt, das Asylverfahren weiter zu beschleunigen.

Quelle: Deutscher Bundestag, hib - heute im bundestag Nr. 128 vom 01.03.2016

Redaktion: Kerstin Boller

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