Flucht und Migration

Integrationsbeauftragte neues Vollmitglied des Ausbildungspaktes

Die heutigen Beschlüsse sehen insbesondere vor, dass die Paktpartner und die Bundesagentur für Arbeit Jugendliche aus Zuwandererfamilien intensiver fördern. Als neues Vollmitglied des Paktes wurde auch die Integrationsbeauftragte der Bundesregierung aufgenommen.

26.10.2010

"Die neue Schwerpunktsetzung des Paktes ist ein deutliches Signal: Die Unterstützung von Jugendlichen aus Zuwandererfamilien hat oberste Priorität! Die heute beschlossenen Maßnahmen sind ein großer Sprung bei der Förderung der jungen Migranten. Jeder Einzelne von ihnen erhält damit größere Chancen auf eine solide Ausbildung und eine erfolgreiche Zukunft in unserem Land. Und die Unternehmen sichern sich durch die verstärkte Ausbildung von Migranten angesichts des demografischen Wandels die Fachkräfte von morgen", betonte Staatsministerin Maria Böhmer.

"Schon jetzt bleiben in einigen Regionen Ausbildungsplätze unbesetzt, weil es zu wenig Bewerber gibt. Umso mehr ist unser Land dringend auf die Potenziale von jungen Migranten angewiesen. Laut Mikrozensus hatten 2008 etwa 1,1 Millionen Jugendliche zwischen 10 und 15 Jahren einen Migrationshintergrund. Jetzt kommt es darauf, mit vereinten Kräften ihre Ausbildungsreife zu erhöhen. Entscheidend ist vor allem ein solider Schulabschluss. Hierbei setze ich auf die KMK: Es ist ein unhaltbarer Zustand, dass der Anteil der Schulabbrecher unter den jungen Migranten nach wie vor mit etwa 13 Prozent etwa doppelt so hoch ist wie bei den Deutschen gleichen Alters. Deshalb müssen die Länder ihre Anstrengungen deutlich erhöhen, um ihre im Nationalen Integrationsplan gemachten Zusagen einhalten zu können", forderte Böhmer. Die Länder hatten sich verpflichtet, bis 2012 die Schulabbrecher- und Wiederholerquote deutlich zu senken.

"Besonders wichtig ist zudem, die Berufsorientierung auszubauen. Hierfür ist die Initiative der Bundesregierung "Bildungsketten bis zum Ausbildungsabschluss" ein wertvoller Beitrag. Dabei werden bundesweit etwa 30.000 förderungsbedürftige Schüler ab der 7. Klasse von 1000 Berufseinstiegsbegleitern unterstützt", so Böhmer. "Eine zentrale Rolle spielt die Mitwirkung der Migranteneltern. Vielen von ihnen ist unser Bildungs- und Ausbildungssystem fremd. Deshalb werde ich jährlich Elternkonferenzen durchführen, gemeinsam mit Migrantenorganisationen, Eltern- und Jugendverbänden sowie Integrationsbeauftragten der Länder und Kommunen. Die Botschaft lautet: Eine gute Bildung und Ausbildung sind der Schlüssel zum sozialen Aufstieg in unserem Land. Deshalb ist es wichtig, dass die Eltern ihre Kinder mit ganzer Kraft fördern und Unterstützungsangebote annehmen. Und die Jugendlichen selbst müssen wissen: Es lohnt sich, sich anzustrengen und eine Ausbildung auch durchzuhalten", betonte die Integrationsbeauftragte der Bundesregierung.

"Bei der Integration von jungen Migranten in den Ausbildungs- und Arbeitsmarkt sind wir auf dem richtigen Weg. So konnte ihre Ausbildungsbeteiligung von 2007 zu 2008 um zwei Prozent auf 32,2 Prozent leicht erhöht werden. Auf diesem kleinen Erfolg dürfen wir uns nicht ausruhen. Tempo und Intensität der Maßnahmen zur Unterstützung der jungen Migranten müssen deutlich verstärkt werden. Die neue Schwerpunktsetzung des Ausbildungspaktes liefert dafür eine gute Grundlage", erklärte Böhmer.

Quelle: Bundesregierung, Pressemitteilung vom 26.10.2010


 

Redaktion: Astrid Bache

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