Flucht und Migration
Gegen Einsparungen bei jungen Geflüchteten
Ministerpräsidentinnen und Ministerpräsidenten trafen sich, um unter anderem über die gestiegenen Kosten im Bereich der unbegleiteten minderjährigen Flüchtlinge zu sprechen. Einig waren sich die Teilnehmenden darin, Kosten senken zu wollen. Der AWO Bundesverband übt scharfe Kritik an den geplanten Einsparungen.
02.11.2016
"Bei der Integration und Betreuung junger unbegleiteter Geflüchteter zu sparen, ist viel zu kurz gedacht. Diese jungen Menschen können und wollen an unserer Gesellschaft teilhaben. Wir sollten ihnen nicht das Gefühl geben, sie seien uns weniger wert, denn eine Umsetzung der Sparpläne würde bedeuten, dass für die unbegleiteten minderjährigen Flüchtlinge schlechtere Standards gelten als für einheimische Kinder und Jugendliche", erklärt der AWO Bundesvorsitzende Wolfgang Stadler.
Die anwesenden Ministerpräsidentinnen und Ministerpräsidenten beschlossen die Bundesregierung zu bitten, Regelungen für die Betreuung von unbegleiteten minderjährigen Flüchtlingen zu erarbeiten und dabei Steuerungsmöglichkeiten zu verbessern und die Kostendynamik zu begrenzen. Hierzu soll die kostengünstigere Jugendhilfeleistung "Jugendwohnen" ins Sozialgesetzbuch VIII aufgenommen werden. "Die AWO lehnt Pläne ab, die nur dazu dienen, sparen zu wollen. Die jungen Menschen sollten jede Hilfe bekommen, dies sie benötigen. Es darf nicht dazu führen, dass wir eine Jugendhilfe zweiter Klasse bekommen", betont der AWO Bundesvorsitzende abschließend, denn: "Allen Kindern und Jugendlichen muss die notwendige Hilfe zur Verfügung gestellt werden. An der Unterstützung für junge Geflüchtete zu sparen, ist diskriminierend und bringt nur sehr kurzfristig eine Kostenersparnis mit sich: Nicht auf die Herkunft, sondern auf die Zukunft kommt es an!"
Quelle: AWO Bundesverband e.V. vom 01.11.2016
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