Flucht und Migration
Flüchtlinge in Deutschland willkommen
Anlässlich der Kinderschutztage 2015 spricht sich der Deutsche Kinderschutzbund (DKSB) für den Schutz von Flüchtlingen und insbesondere für die Unterstützung der Kinder und ihren Familien aus.
19.05.2015
"Über 57 Millionen Menschen sind weltweit auf der Flucht. Sie brauchen Schutz und unser Willkommen", sagte Heinz Hilgers, Präsident des Deutschen Kinderschutzbundes (DKSB), bei der Eröffnungsfeier der Kinderschutztage 2015.
"Der Deutsche Kinderschutzbund muss in dieser schwierigen Situation an der Seite der Flüchtlinge, insbesondere der Kinder und deren Familien, stehen", hob Präsident Hilgers in seiner Begrüßung hervor. "Es muss im Interesse der staatlichen Gemeinschaft liegen, die Möglichkeiten und Chancen, die sich durch die Zuwanderung junger motivierter Menschen für unsere Gesellschaft ergeben, in den Mittelpunkt zu rücken. Die Flüchtlingskinder haben wie alle Kinder Talente, die entfaltet werden, wenn wir hilfsbereit sind."
Susann Rüthrich, Vorsitzende der Kinderkommission im Deutschen Bundestag, betonte in ihrem Grußwort: "Kinderrechte gelten für alle Kinder gleichermaßen. Schutz, Bildung und Förderung, Gesundheitsversorgung oder Beteiligung - darauf haben auch Kinder, die zu uns geflüchtet sind, einen Anspruch. Dem gerecht zu werden, ist unser aller Auftrag."
Der Staatssekretär im Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend, Dr. Ralf Kleindiek, unterstrich in seiner Rede: "Wir müssen mehr für Kinder und Jugendliche tun, die als Flüchtlinge in unser Land kommen. Dabei muss immer das Kindeswohl Vorrang haben."
Andreas Lipsch, Vorsitzender des Fördervereins und der Bundesarbeitsgemeinschaft PRO ASYL, wies in seinem Fachvortrag darauf hin, dass im Blick auf Flüchtlingskinder gesetzliche Grundlagen und das Verwaltungshandeln in Deutschland vielfach den Prinzipien der UN Kinderrechtskonvention widersprechen. Er kritisierte die geplante Verteilung von unbegleiteten minderjährigen Flüchtlingen nach einer festen Quote. "Das Kindeswohl muss unbedingt Vorrang haben vor ordnungspolitischen oder finanziellen Erwägungen. Nicht Kinder, sondern Geld sollte umverteilt werden, um an möglichst vielen Orten Kompetenzen und Jugendhilfestrukturen für unbegleitete Flüchtlingskinder aufzubauen."
Im Anschluss ehrte DKSB-Präsident Hilgers Edeltraut Wagner mit der Goldenen Ehrennadel und Prof. Dr. Günther Deegener mit dem Silbernen Ehrenzeichen des Deutschen Kinderschutzbundes für ihr langjähriges ehrenamtliches Engagement.
Prof. Dr. Elisabeth Pott, langjährige Direktorin der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA), wurde durch Präsident Hilgers für ihr Engagement in der Qualitätsentwicklung Früher Hilfen in Deutschland mit dem Goldenen Ehrenzeichen ausgezeichnet. Es ist die höchste Auszeichnung des DKSB.
Als Überraschung ehrte Dr. Ulrich Schneider, Hauptgeschäftsführer des Paritätischen Gesamtverbandes, DKSB-Präsident Hilgers mit der Goldenen Ehrenmedaille des Paritätischen, der höchsten Auszeichnung des Verbandes, für seinen jahrzehntelangen vorbildlichen Einsatz für die Rechte von Kindern und seinen unermüdlichen Kampf gegen die Kinderarmut: "In dieser immer kälter werdenden Gesellschaft noch für arme Menschen einzutreten, ist alles andere als selbstverständlich. Sich gegen den neoliberalen Mainstream zu stellen verlangt Mut."
Oberstes Beschlussorgan des Deutschen Kinderschutzbundes ist die Bundesmitgliederversammlung, die an den "Kinderschutztagen" stattfindet. Inhaltlicher Schwerpunkt ist dieses Jahr das Thema Flüchtlingskinder. Dazu liegt der Mitgliederversammlung auch eine Resolution zur Verabschiedung vor.
Quelle: Deutscher Kinderschutzbund Bundesverband e.V. (DKSB) vom 18.05.2015
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