Flucht und Migration

Fachtagung zur Arbeit mit unbegleiteten minderjährigen Flüchtlingen im Themenbereich Sexualität

Rund 180 Vertreterinnen und Vertreter von sozialen Einrichten in Sachsen-Anhalt, aber auch Gäste aus dem gesamten Bundesgebiet nahmen an der Fachtagung "Arbeit im Themenbereich Sexualität mit unbegleiteten minderjährigen Geflüchteten im Rahmen der Hilfe zur Erziehung" teil, die am 6. und 7. März an der Hochschule Merseburg stattfand.

09.03.2017

Kooperationspartner der Fachtagung waren das Landesjugendamt Sachsen-Anhalt/Familie und Frauen und die Bun­de­sar­beits­ge­mein­schaft "Arbeit mit Kindern, Jugendlichen und jun­gen Erwach­se­nen mit sex­u­al­isiert gren­zver­let­zen­dem Ver­hal­ten" e.V. (BAG KJSGV e.V.)

Auf dem Programm standen neben rechtlichen Aspekten bei der Arbeit mit unbegleiteten minderjährigen Geflüchteten, auch Trauma- und Biografiearbeit, sexualpädagogische Konzepte und Grundlagen sexueller Bildung sowie zahlreiche weitere Themen.

Hintergrund der Veranstaltung ist, dass die Zahl der unbegleiteten minderjährigen Geflüchteten wächst. Sie fliehen u.a. aus kriegszerrütteten Ländern wie Syrien, Somalia und Afghanistan, andere aus Diktaturen wie Eritrea oder sie verlassen ihre Heimat aus anderen Gründen.

Sowohl die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in den Einrichtungen und Jugendämtern als auch die Jugendlichen selbst stehen vor besonderen Herausforderungen wie Sprachbarrieren, Bildungsstand, interkulturelles Verstehen. Viele der Jugendlichen sind zudem durch Erfahrungen vor und während der Flucht traumatisiert. Und es handelt sich um Jugendliche, die eine ohnehin bewegte Lebensphase – die Zeit zwischen Pubertät und Erwachsenwerden – bewältigen müssen.

Neben der komplexen rechtlichen Situation, der interdisziplinären thematischen Bearbeitung des Themas und der Befassung mit Traumata, wurden bei der Fachtagung auch Möglichkeiten zum Umgang mit solchen Jugendlichen behandelt, die eine delinquente Verhaltensproblematik zeigen. Ein Programm also, das Informationen, Analysen und Interpretationen zu historischen und aktuellen Aspekten rund um das Thema Familie im speziellen Kontext Hochschule sowie regional und gesamtgesellschaftlich präsentierte.

Quelle: idw - Informationsdienst Wissenschaft e.V. vom 08.03.2017

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