Flucht und Migration

Fachtagung: Integration von unbegleiteten Minderjährigen in der Kinder- und Jugendhilfe

Das ISS und die e/l/s-Institut GmbH veranstalten am 13. April 2016 eine Tagung, die sich mit dem Titel "Integration von unbegleiteten Minderjährigen in der Kinder- und Jugendhilfe – Eine Qualitätsaufgabe im Krisenmodus" an Fachkräfte der öffentlichen und freien Kinder- und Jugendhilfe richtet.

03.03.2016

  • Steigende Anzahl unbegleiteter Minderjähriger
  • Fachkräftemangel
  • Standardaufweichung
  • Planungsunsicherheit
  • Wahrung der Kinderrechte
  • traumabelastete Menschen unter Hochdruck
  • "besorgte Bürger nebenan"
  • Ressentiments auch in Jugendhilfeorganisationen

Das sind aktuelle Stichworte in der Integrationsarbeit für und mit unbegleiteten Minderjährigen. Deshalb ist es Zeit für einen Austausch und eine Zwischenbilanz "auf neutralem Boden", überörtlich und überverbandlich:

  • Was klappt wo gut?
  • Wo passieren "im Eifer der Sachzwänge" welche Fehler, aus denen gelernt werden kann?
  • Wie kann es gelingen, Kinderrechte, Kinderschutz, gelingende Integration und bewährte Standards der Jugendhilfe zusammen zu bringen?
  • Was wissen wir von den Ergebnissen der Integration in und durch die Jugendhilfe?

Das Institut für Sozialarbeit und Sozialpädagogik e.V. (ISS), Frankfurt a. M. und die e/l/s-Institut GmbH für Qualitätsentwicklung sozialer Dienstleistungen, Velbert haben eine Tagung mit dem Fokus auf den Austausch der Fach- und Leitungskräfte aufgelegt.

Jugendhilfe im Krisenmodus

Wer sich aktuell im Feld der der Jugendhilfe bewegt, kennt folgende Apelle so oder ähnlich aus dem direkten oder indirekten Umfeld:

„Morgen bekommen wir von der Zentralstelle weitere 20, 30, 40 unbegleitete Minderjährige zugewiesen. Wir benötigen die dringende Kooperation der öffentlichen und freien Jugendhilfe, um diese Herausforderungen zu bewältigen und zunächst einmal für eine Unterbringung, quasi ein Dach über dem Kopf, Sorge zu tragen. Bitte unterstützen Sie lokal das Anpacken und Bewältigen der herausfordernden Aufgabe!“

Wo schnell gearbeitet wird, geschehen schnell auch Fehler und Missgeschicke. Fachkräfte im Jugendamt arbeiten am Rande der Belastungsgrenze und werden dennoch oder gerade deswegen von Seiten der Fachkräfte in den Einrichtungen als nicht erreichbar, abgetaucht und als Verwalter erlebt. Auf organisatorischer Ebene erleben Beratungsunternehmen die Auswirkungen von Ver- und Misstrauenskultur zwischen freier und öffentlicher Jugendhilfe hautnah.

Austauschforum für Fachkräfte

Die Jugendhilfe befindet sich hier offenbar im Krisenmodus. Da kann die Besinnung auf bewährte Strategien der Krisenbewältigung helfen. Mit dieser Tagung soll der Übergang zu bewährten Qualitätsstandards und sachgerechter Ergebnisorientierung angetrieben werden.

Eine eintägige Tagung kann und will nicht mehr und nicht weniger als ein Austauschforum für Fachkräfte aus der öffentlichen und privaten Jugendhilfe sein. Vielleicht verhilft aber überörtlicher und überverbandlicher Austausch zu einer konzeptionellen und strukturellen Bestandsaufnahme, zum "State oft the Art" zu der Frage: Wie kommen wir vom Krisenmodus in einen "Normalbetrieb für gelingende Integration"? Angesichts gemeinsamer Herausforderungen soll diese Tagung auch einladen, die Erfahrungen zu bilanzieren und die zukünftige Gestaltung der Arbeit mit unbegleiteten Flüchtlingen zu entwerfen.

Inhaltliche Schwerpunkte dieser Tagung

  • ƒƒDie Frage nach dem erreichten Erfahrungswissen und den Verfahrensweisen, die sich in den vergangenen Monaten und Jahren in diesem Arbeitsfeld entwickelt haben.
  • ƒKonstruktiver und konzeptioneller Austausch über die Ergebnisqualität dieser Fragen und über die Bedarfsgerechtigkeit.
  • ƒƒDie Frage, wie Jugendämter und Einrichtungen „im Krisenmodus“ arbeiten und wie bedarfsgerechte Angebote und Maßnahmen geschaffen und qualitative Entscheidungsprozesse erhalten werden können.
  • ƒƒDie Möglichkeiten effektiver Kommunikationsprozesse sowie die Gestaltung von langfristigen Integrationschancen.

Organisatorische Informationen

  • 13. April 2016
  • Veranstaltungsort: Haus der Jugend, Frankfurt a.M.
  • Teilnahmegebühr: 47 Euro inkl. Verpflegung
  • Anmeldungen bis 11. März 2016 per E-Mail an <link mail an das iss für anmeldung zur>veranstaltungen@iss-ffm.de
  • <link file:15291 download file>Tagungs-Flyer als PDF

Quelle: Institut für Sozialarbeit und Sozialpädagogik e.V.

Redaktion: Kerstin Boller

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