Flucht und Migration
Diakonie: Gute Integration braucht Migrationsberatung
Integration braucht Unterstützung und Begleitung, sagt die Diakonie Deutschland und fordert eine Aufstockung der Mittel für die Migrationsberatung. Viele Standorte seien wegen der erheblich gestiegenen Nachfrage seit 2015 überlastet. Es kommt zu langen Wartezeiten. Bei den Beratungsgesprächen geht es z.B. um die Vermittlung in Integrationskurse, Kontakt mit Behörden, Spracherwerb oder die Anerkennung von ausländischen Berufs- oder Studienabschlüssen.
21.09.2018
Integration braucht Unterstützung und Begleitung
"Wenn wir wollen, dass sich Zugewanderte schnell integrieren, brauchen sie in der ersten Zeit intensive Unterstützung und Begleitung. Das gilt gleichermaßen für Zugewanderte die als Schutzsuchende oder als Fachkräfte zu uns kommen. Die Migrationsberatung leistet diese Aufgabe im gesamtgesellschaftlichen Interesse", sagt Maria Loheide, Vorstand Sozialpolitik der Diakonie Deutschland anlässlich des bundesweiten Aktionstages der Migrationsberatungsstellen am 20. September.
Mit dem bundesweiten Aktionstages wollen die Träger der Freien Wohlfahrtspflege auf die Bedeutung der Migrationsberatung im Integrationsprozess aufmerksam machen. Die Migrationsberatung für erwachsene Zuwanderer brauche eine deutliche Aufstockung der Bundesmittel, damit bei zunehmenden Beratungsgesprächen weiterhin qualitativ gute Arbeit geleistet werden kann.
Bei den Beratungsgesprächen geht es um die Vermittlung in Integrationskurse, Schreiben an Behörden oder Telefonate mit Dienststellen. Spracherwerb, Anerkennung von ausländischen Berufs- oder Studienabschlüssen und vieles mehr.
Standorte wegen hoher Nachfrage überlastet
Viele Standorte sind seit 2015 wegen der erheblich gestiegenen Nachfrage überlastet. Ratsuchende müssen oftmals lange Wartezeiten in Kauf nehmen. 2017 wurden durchschnittlich 371 Fälle pro Vollzeitstelle bearbeitet - 150 dürften es nur sein, um eine nachhaltig gute Beratungsqualität zu sichern. Viele Ratsuchende haben sehr komplexe Beratungsbedarfe. Die Diakonie hält für eine vorläufig angemessene Entlastung der Beratungsstellen eine Aufstockung der Mittel um ca. 19 Millionen Euro im Haushaltsjahr 2019 auf insgesamt 70 Millionen Euro für notwendig.
Quelle: Diakonie Deutschland, Evangelisches Werk für Diakonie und Entwicklung e.V. vom 17.09.2018
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