Flucht und Migration

Caritas fordert Ende der Diffamierung und würdigt Leistungen der Kinder- und Jugendhilfe

Der Deutsche Caritasverband ruft gemeinsam mit dem Bundesfachverband für unbegleitete minderjährige Flüchtlinge, terres des hommes und mehr als fünfzig weiteren Organisationen und Verbänden zu einem Ende der Diskreditierung von unbegleiteten minderjährigen Flüchtlingen auf. Der Wohlfahrtsverband würdigt insbesondere die Verdienste der Kinder- und Jugendhilfe im Zusammenhang mit der Unterbringung, Betreuung und Versorgung der vielen Minderjährigen, die zwischen 2013 und 2016 nach Deutschland gekommen sind.

24.08.2018

In der öffentlichen Debatte um kriminelle Taten einzelner unbegleiteter Minderjähriger ist zunehmend eine Diffamierung einer ganzen Personengruppe  zu beobachten.

Junge Flüchtlinge sind Kinder und verdienen Schutz 

Caritas-Präsident Prälat Dr. Peter Neher mahnt in diesem Zusammenhang: „Unbegleitete minderjährige Flüchtlinge sind Kinder und haben Anspruch auf besonderen Schutz. Sie müssen sich ohne familiäre Unterstützung in einem fremden Land zurechtfinden. Welche Gründe sie auch zur Flucht zwingen mögen - ihre Bedürfnisse als Kinder müssen im Vordergrund stehen. Deutschland hat sich daher auch im Rahmen der UN-Kinderrechtskonvention dazu verpflichtet, das Kindeswohl bei allen Maßnahmen, die Kinder betreffen, vorrangig zu berücksichtigen.“

Kinder- und Jugendhilfe leistet große Fachlichkeit und Qualität 

Die Kinder- und Jugendhilfe hat in den vergangenen Jahren große Anstrengungen unternommen, um die Unterbringung, Betreuung und Versorgung der Minderjährigen zu gewährleisten und ihnen durch individuelle Förderung neue Lebensperspektiven zu eröffnen. Trotz des rapiden Anstiegs der Inobhutnahmen von 2013 bis 2016 und der entsprechenden Belastung der Einrichtungen konnten viele Erfolge in der Arbeit mit jungen Schutzsuchenden erzielt werden. Die Gründe hierfür liegen neben dem Willen der Kinder und Jugendlichen in der großen Fachlichkeit und Qualität der Arbeit. Diese Erfolge drohen jedoch durch einen verschärften und unsachlichen politischen Diskurs untergraben zu werden. Caritas-Präsident Neher sagt hierzu: „Wir sehen die gegenwärtigen Bestrebungen, unbegleitete Minderjährige künftig in isolierten AnKER-Zentren unterzubringen und damit die gut bewährte Praxis zu verlassen, mit großer Sorge.“

In ihrem Appell sprechen sich die unterzeichnenden Organisationen gegen die geplanten Gesetzesvorhaben und die Änderungen in der Praxis aus und fordern die politisch Verantwortlichen dazu auf, zu einer sachlichen Diskussion zurückzukehren.

Der Appell der Organisationen und Verbände steht im Volltext auf dem Fachkräfteportal der Kinder- und Jugendhilfe zur Verfügung. 

Quelle: Deutsche Caritasverband e.V. vom 22.08.2018

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