Flucht und Migration

Besserer Einstieg ins Erwerbsleben für zugewanderte Frauen in Niedersachsen

Die Schwerpunktförderung der Koordinierungsstellen Frauen und Wirtschaft in Niedersachsen wird 2019 und 2020 fortgeführt. Die Träger können durch die Förderung ihre Aktivitäten zur Arbeitsmarktintegration von geflüchteten Frauen weiterführen und weiterentwickeln. Ziel ist es den Informationsbedarf zu decken sowie geflüchteten Frauen die Integration zu erleichtern.

06.02.2019

Neun Projektträger des Programms „Koordinierungsstellen Frauen und Wirtschaft“ in Niedersachsen können in den nächsten zwei Jahren ihre Aktivitäten zur besseren Arbeitsmarktintegration von geflüchteten Frauen fortsetzen. Für ihre zusätzlichen Angebote erhalten die Träger jeweils 70.000 Euro.

Frauenspezifisches Angebot mit regionaler Vernetzung

„Viele der Geflüchteten sind erst jetzt richtig angekommen. Doch gerade Frauen haben wegen ihrer familiären Situation weniger Gelegenheit, regelmäßig an Sprach- und Integrationskursen teilzunehmen“, erläutert Niedersachsens Sozial- und Gleichstellungsministerin Reimann. „Deswegen ist es mir wichtig, das frauenspezifische Angebot einer vertrauensvollen Beratung, aber auch die regionale Vernetzung mit Einrichtungen und Betrieben vorzuhalten“, so Dr. Carola Reimann. Eine gute Arbeitsstelle erleichtere Frauen durch soziale Kontakte die Integration und bedeute im Idealfall ihre finanzielle Unabhängigkeit.

Großer Informationsbedarf

Es gab – und gibt weiterhin – großen Informationsbedarf rund um das Thema Arbeitsaufnahme. Das erfolgreiche Engagement der Koordinierungsstellen vor Ort beinhaltete deswegen beispielsweise die Erstellung von mehrsprachigem Informationsmaterial, Gruppenveranstaltungen und Einzelberatungen, aber auch den Aufbau von Patenschaften und die Sensibilisierung anderer Einrichtungen und Unternehmen. Regionale Fachveranstaltungen schaffen neben Austausch von Wissen und Erfahrungen mehr Bewusstsein für das Thema auch in der Öffentlichkeit.

Ideenreichtum der Projektträger

Die bei den Koordinierungsstellen eingestellten Fachfrauen haben sich in den vergangenen zwei Jahren intensiv um die Zielgruppe der zugewanderten Frauen gekümmert. Besonders beeindruckt zeigt sich die Ministerin von dem Ideenreichtum zur Kontaktaufnahme mit den Frauen mit Fluchterfahrung: „Da wird schon mal ein Info-Bus eingesetzt, der direkt zu Kitas und anderen Treffpunkten fährt, damit die Frauen von dem Angebot der Koordinierungsstelle erfahren und so Zugang bekommen.“

Die neun Koordinierungsstellen, die eine Förderung für den Schwerpunkt „Geflüchtete Frauen“ erhalten, sind:

  • Region Hannover
  • VNB Nienburg
  • Landkreis Vechta
  • Landkreis Cuxhaven
  • Grone-Schulen Bremervörde
  • Werk-statt-Schule Northeim
  • feffa e.V. Lüneburg
  • Landkreis Schaumburg
  • VHS Hildesheim

In Niedersachsen gibt es insgesamt 25 Koordinierungsstellen Frauen und Wirtschaft, die in ihren Regionen gut vernetzt sind.

Angebot bleibt unverzichtbar

„Obwohl die Zielgruppe der Berufsrückkehrerinnen inzwischen von vielen Seiten umworben wird, bleibt das Angebot unverzichtbar“, so die Gleichstellungsministerin. Denn es gehe nicht um eine schnelle Vermittlung in Mangelberufe, sondern um eine fundierte Berufswegeplanung, die auch den Weg in die Selbstständigkeit oder eine berufliche Umorientierung bedeuten kann.

Einzigartig in Deutschland ist überdies das Konzept, regionale Betriebe – insgesamt mehr als 1.300 – mit ins Boot zu holen, um gemeinsam die Vereinbarkeit von Familie und Beruf und eine geschlechtergerechte Personalpolitik voranzubringen.

Die Landesregierung trägt jeweils 85 % der Projektkosten aller 25 Koordinierungsstellen; die Fördersumme für den Zeitraum 2019/2020 beläuft sich auf insgesamt rund 8 Millionen Euro, davon kommen 3,3 Millionen Euro aus Landesmitteln und 4,7 Millionen Euro aus Mitteln des Europäischen Sozialfonds (ESF).

Quelle: Niedersächsisches Ministerium für Soziales, Gesundheit und Gleichstellung vom 30.01.2019

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