Flucht und Migration

Bessere Verknüpfung von Sprachförderung und beruflicher Qualifizierung für Migrantinnen und Migranten

Der Berliner Senat ergreift zahlreiche Maßnahmen, um Sprachförderung und berufliche Qualifizierung für Migrantinnen und Migranten effektiv zu verbinden. Das geht aus einem Bericht an das Abgeordnetenhaus hervor, den der Senat heute auf Vorlage der Senatorin für Integration, Arbeit und Soziales, Dr. Heidi Knake-Werner, beschlossen hat.

15.09.2009

Die Senatsverwaltung für Integration, Arbeit und Soziales fördert und organisiert eine differenzierte, auf die Zielgruppe der Migrantinnen und Migranten ausgerichtete Programmstruktur. Seit August 2006 läuft das für Jugendliche konzipierte Programm „Ausbildung in Sicht“. In den halbjährigen Kursen sind Berufsorientierung und Sprachförderung eng verknüpft, um die berufsbezogene Sprachkompetenz im Hinblick auf eine Ausbildung oder Erwerbstätigkeit zu stärken. Bisher haben etwa 5.000 Jugendliche teilgenommen.

In Kooperation mit den Jobcentern Neukölln, Friedrichshain-Kreuzberg und Treptow-Köpenick wird das Projekt „Loop“ für jugendliche Migrantinnen und Migranten zur Einmündung in ein reguläres Arbeitsverhältnis durchgeführt. Die bei einem Bildungsträger durchgeführte zweimonatige Vorbereitungsphase dient der Berufsorientierung und umfasst Qualifizierungs- und Beschäftigungsberatung, Kompetenzfeststellung und Bewerbungstraining. In der anschließenden zehnmonatigen Betriebsphase sind die Teilnehmerinnen und Teilnehmer in einem Klein- und Mittelunternehmen (KMU) sozialversicherungspflichtig beschäftigt und erhalten dort unter anderem auch Sprachunterricht. Derzeit können 235 Jugendliche aufgenommen und bis zu 150 Arbeits- und Qualifikationsplätze in KMU gefördert werden.

Im Rahmen der aktiven Arbeitsmarktförderung wurden mit Stand Juli 2009 insgesamt 27 Integrationsmaßnahmen für 510 Personen mit Migrationshintergrund durchgeführt. Neben der Berufsorientierung ist die Sprachförderung in unterschiedlichen Anforderungs- und Qualifikationsstufen integraler Bestandteil dieser Maßnahmen.

Seit Dezember 2006 wurden im Rahmen des Modell- und Pilotprojektes „Interaktives Netzwerk - Deutsche Sprache im Alltag und Beruf im Blended Learning“ in Zusammenarbeit mit der Agentur für Arbeit Berlin-Nord, den Jobcentern und ausgewählten Berliner Unternehmen arbeitsmarktrelevante Lernkonzepte mit den Schwerpunkten soziale und berufliche Orientierung und Integration entwickelt und erprobt. Unter Blended Learning versteht man die Mischung von Präsenz- und Online-Anteilen in der Lehre. Bisher konnten mehr als 5.000 ausländische Mitbürgerinnen und Mitbürger aus mehr als 48 Nationen in den Kursen „Deutsch als Fremdsprache“ im Blended Learning trainiert und gecoacht werden.

Zwischen den einzelnen arbeitsmarkt- und bildungspolitischen Akteuren bestehen auf unterschiedlichen Arbeitsebenen zur Vernetzung und Koordination der Maßnahmen diverse Gremien und Arbeitsgruppen.

Quelle: Senatsverwaltung für Integration, Arbeit und Soziales des Landes Berlin

 

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