Flucht und Migration

Bessere Integration - Berlins Senat und Wirtschaft starten Ausbildungskampagne für Jugendliche mit Migrationshintergrund

Für eine bessere Integration von Menschen mit Migrationshintergrund haben heute der Berliner Senat und die Wirtschaft eine gemeinsame Ausbildungskampagne gestartet. Anliegen der Senatsverwaltung für Integration, Arbeit und Soziales, der IHK und der Handwerkskammer ist es, mehr junge Migranten in eine duale Ausbildung zu bringen - nicht zuletzt, um dem Fachkräftemangel entgegenzuwirken.

17.05.2010

Unter dem Slogan "Berlins Wirtschaft braucht Dich" sollen die jungen Leute in den nächsten Monaten unter anderem mit Plakaten und einem Internetportal gezielt angesprochen werden. Mit der ALBA AG, der GRG Services Group, der Hornbach-Baumarkt AG und der Gegenbauer-Gruppe unterstützen bereits vier Unternehmen beispielhaft diese Kampagne. Sie werden speziell für Migrantinnen und Migranten Ausbildungsplätze zur Verfügung stellen. 

Senatorin Carola Bluhm: "Wo jemand seine Wurzeln hat, darf keine Rolle für die Chancen bei Ausbildung und Arbeit spielen. Wir wissen aber, dass es Jugendliche mit Migrationshin-tergrund häufig schwerer haben als ihre Altersgenossen. Die Gründe dafür sind vielfältig. Und genauso vielfältig müssen unsere Ansätze sein, dafür zu sorgen, dass alle jungen Berlinerinnen und Berliner gleiche Chancen für den Start ins Berufsleben haben. Ich freue mich sehr darüber, dass wir heute gemeinsam mit IHK, Handwerkskammer und einigen Betrieben die Kampagne "Berlins Wirtschaft braucht Dich" starten, und ich bin zuversichtlich, dass sich viele weitere Unternehmen anschließen werden."

IHK-Präsident Dr. Eric Schweitzer: "Um den Bedarf an Fachkräften für die Berliner Wirtschaft zu sichern, müssen wir das ungenutzte Potential erschließen, das bei den Jugendlichen mit Migrationshintergrund schlummert. In vielen Fällen ist es nämlich schlicht Unkenntnis über das deutsche System der dualen Berufsausbildung. Über dessen Vielfalt und große Chancen wollen wir die Jugendlichen und ihre Eltern mit der gemeinsamen Kampagne informieren. Zugleich appellieren wir an die Betriebe, eventuell noch vorhandene Berührungsängste mit anderen Kulturen abzulegen und mehr Ausbildungsplätze mit Jugendlichen mit Migrationshintergrund zu besetzen."

Handwerkskammer-Präsident Stephan Schwarz: "Die Berliner Handwerksbetriebe engagieren sich seit vielen Jahren vorbildlich in der Ausbildung. Wie kaum ein anderer Wirtschaftszweig trägt das Handwerk durch Schaffung von Arbeits- und Ausbildungsplätzen zur erfolgreichen Integration von Menschen aus allen Teilen der Welt in die Gesellschaft bei. Die Wettbewerbsfähigkeit unserer Betriebe hängt davon ab, ob es auch künftig gelingt, eine ausreichende Zahl geeigneter Jugendlicher für die Ausbildung zu gewinnen. Unser gemeinsames Ziel ist es deshalb, Bildungsbeteiligung und Bildungserfolg von Jugendlichen mit Migrationshintergrund deutlich zu verbessern. Erreichen können wir dies aber nur, wenn alle Beteiligten eigene Verantwortung übernehmen - also auch Eltern und die Jugendlichen selbst - und an einem Strang ziehen. Daher bin ich dankbar, dass das Thema jetzt weit oben auf der gemeinsamen Agenda von Wirtschaft und Landesregierung steht." 

Claus Kohls, Direktor Personal der Gegenbauer-Holding: "Obwohl Vielfalt mit 15000 Mitarbeitern aus über 100 Nationen bei uns tagtäglich gelebt wird und Teil unserer Unternehmensphilosophie geworden ist, sehen wir weiteren Handlungsbedarf. Denn der Anteil der Auszubildenden mit Migrationshintergrund entspricht nicht dem Durchschnitt der gesamten Belegschaft. Deshalb haben wir uns für die Hauptstadtregion Berlin/Brandenburg das klare Ziel gesetzt, den Anteil der Azubis mit Migrationshintergrund auf 20 Prozent zu erhöhen." 

Uwe Wagner, Regionalleiter Region Nord der Hornbach-Baumarkt AG: "Für uns ist selbstverständlich: Wir schauen nicht auf die Herkunft der Menschen, sondern auf ihre Bereitschaft, ein Teammitglied zu werden, sich anzustrengen. Bei uns arbeiten Mitarbeiter aus 49 Ländern, von A wie Afghanistan bis V wie Vietnam. Wir sehen in dieser gesellschaftlichen Vielfalt unserer Zeit eine Stärke. Zudem sind Mitarbeiter mit Migrationshintergrund mitunter auch eine wichtige Brücke zu jenen Menschen ihrer Herkunftsländer, die sich sprachlich bei uns noch nicht so zurecht finden."

Quelle: Senatsverwaltung für Integration, Arbeit und Soziales des Landes Berlin

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