Flucht und Migration

Berlins „Runder Tisch Jugend“ will ehrenamtliches Engagement von Jugendlichen mit Migrationshintergrund stärken

Berlins Runder Tisch Jugend hat sich im Jahr 2010 konstituiert und tagt einmal jährlich.

Berlin, 22.06.2011. Bestehende Jugendverbände sollen sich stärker dem interkulturellen Dialog öffnen und attraktiver werden für Berliner Jugendliche aus Zuwandererfamilien. Zugleich soll der Aufbau von Migrantenjugendverbänden gefördert werden. Darauf verständigte sich der „Runde Tisch Jugend“, der heute zu seiner zweiten Sitzung zusammenkam.

22.06.2011

Thema war die Förderung des ehrenamtlichen Engagements Jugendlicher mit Migrationshintergrund. Hierzu wurden <link http: www.ljrberlin.de fileadmin user_upload dokumente pressemitteilungen runder_tisch vereinbarungen_runder_tisch_jugend__22._juni_2011.pdf _blank external-link-new-window>konkrete Vorhaben vereinbart, die 2011 und 2012 umgesetzt werden sollen. Neben der Verstärkung des Dialogs mit jungen Migranten soll der Aufbau von eigenen Migrantenjugendverbänden sowie die interkulturelle Öffnung bestehender Jugendverbände gefördert werden. Der Landesjugendring will in Kooperation mit der Senatsverwaltung für Bildung, Wissenschaft und Forschung und dem Integrationsbeauftragten Jugendliche mit Migrationshintergrund beim Aufbau eigener Vereine und Verbände beraten und unterstützen. Neu entstehende Migrantenjugendverbände sollen dabei soweit qualifiziert werden, dass sie die Voraussetzungen für eine öffentliche Förderung erfüllen.

Berlins Staatssekretärin Claudia Zinke hob die Bedeutung der Förderung des Engagements Jugendlicher mit Migrationshintergrund für die Zukunft der Zivilgesellschaft hervor: „Auch in den Jugendverbänden in Berlin muss sich die Vielfalt dieser Stadt angemessen widerspiegeln; dazu müssen sich alle anstrengen, die offenbar verbreitet vorhandene Bereitschaft zum Engagement bei Jugendlichen aus Zuwandererfamilien auch zur Entfaltung zu bringen.“

Günter Piening, der Beauftragte für Integration und Migration des Landes Berlin, führte aus, dass junge Migrantinnen und Migranten, die sich ehrenamtlich engagieren wollen, häufig den Zugang zu den klassischen Vereinen und Verbänden nicht fänden. "Wenn der Landesjugendring hier aktiv wird, ist das auch integrationspoltisch sehr bedeutsam. Denn Teilhabe ist ein zentraler Indikator für erfolgreiche Integration", so Piening.

Der Vorsitzende des Landesjugendrings, Mark Medebach, erläuterte hierzu: „Jugendliche mit Migrationshintergrund sind bisher im Engagement unterrepräsentiert, geben aber im jüngsten Freiwilligensurvey überdurchschnittlich häufig an, dass sie sich gerne stärker einbringen würden. Wir freuen uns, dass wir nun gemeinsam mit den jungen Migrantinnen und Migranten dafür sorgen werden, die Hindernisse, die ihrem Engagement im Wege stehen, zu beseitigen“.

Dr. Marc Calmbach von der Sinus Markt- und Sozialforschung GmbH wies in seinem Einführungsvortrag darauf hin, dass zu enge Definitionen des Engagement- und Politikbegriffs bildungsbenachteiligte Jugendliche mit Migrationshintergrund vorschnell als politik- und engagementfern ausschließen. „Interesse an gesellschaftlichen Fragen und der Gestaltung von Lebensräumen“, so Dr. Calmbach, „sind durchaus vorhanden. Um sie zu erkennen, bedarf es jedoch einer empathischen Sichtweise auf die Lebenswirklichkeiten dieser Gruppe“.

Quelle: Landesjugendring Berlin e.V.

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