Flucht und Migration

Berlin: Zugang von Geflüchteten zu Ausbildung und in den Arbeitsmarkt ist Schlüssel zur Integration

Die Berliner Senatorin für Integration, Arbeit und Soziales Elke Breitenbach nimmt an ihrer ersten Integrationsministerkonferenz teil, die am 16. und 17. März in Friedrichshafen stattfindet. Der Leitantrag der 12. Integrationsministerkonferenz formuliert unter der Überschrift "Integration schafft Zusammenhalt – Von der Soforthilfe zur Alltagsintegration" Anforderungen an eine zeitgemäße Integrationspolitik.

17.03.2017

Kern der Alltagsintegration seien Arbeit und Ausbildung für Geflüchtete, so Senatorin Breitenbach. "Berlin wird deshalb einen Antrag einbringen, um den Zugang zur Erwerbstätigkeit für Asylsuchende und Geduldete weiter zu erleichtern. Eine berufliche Perspektive ist nicht nur für die Geflüchteten selbst eine wichtige Voraussetzung, sondern auch die Unternehmen profitieren von der Motivation und Qualifikation vieler Zugewanderter. Jedoch ist es für Unternehmen oftmals noch viel zu schwierig, die langen und wenig transparenten Verfahren zur Zulassung von Geflüchteten auf den Arbeitsmarkt abzuwarten. Für bessere Rahmenbedingungen zur beruflichen Integration und einer damit verbundenen gesellschaftlichen Teilhabe von Zugewanderten werde ich mich auf der Konferenz stark machen. So haben wir auch einen Beschlussvorschlag eingebracht, der bereits eine Duldung zu Ausbildungszwecken für die Dauer einer Einstiegsqualifikation fordert.

Die Geflüchteten wollen arbeiten, etwas lernen, sie wollen hier ein normales Leben führen und nicht dauerhaft zur Untätigkeit verdammt und von Transferleistungen abhängig sein. Wir werden deshalb in Berlin ein Konzept erarbeiten, um hier als Land zügig voranzukommen und die Integration von Geflüchteten in den Arbeitsmarkt zu verbessern. Dazu gehört ebenfalls, die im Ausland erworbenen Qualifikationen – auch Teilqualifikationen – schneller anzuerkennen."

Das Land Berlin wird auf der Integrationskonferenz zudem einen Antrag zur Reform des Staatsangehörigkeitsgesetzes vorlegen. Senatorin Elke Breitenbach: "Das Staatsangehörigkeitsrecht muss der Realität hier im Lande angepasst werden. Schon jetzt hat mehr als die Hälfte aller eingebürgerten Menschen zwei Pässe. Zugewanderte müssen auch zwei Staatsbürgerschaften behalten können. Niemand soll mehr gezwungen sein, sich für eine Staatsangehörigkeit zu entscheiden."

Quelle: Berliner Senatsverwaltung für Integration, Arbeit und Soziales vom 16.03.2017

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