Flucht und Migration

BAMF: Integriertes Flüchtlingsmanagement

Das BAMF hat sein Arbeitsprogramm für das Jahr 2016 vorgestellt. Im Laufe des Jahres sollen Rückstände abgebaut, neue Asylverfahren innerhalb von drei Monaten abgeschlossen werden. Flüchtlinge aus sicheren Herkunftsländern sollen künftig in sog. "Wartezonen" untergebracht werden.

05.02.2016

Das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (BAMF) hat am Freitag in Berlin seine Ziele für das Jahr 2016 dargelegt. BAMF-Leiter Frank-J. Weise, der stellvertretende Leiter Georg Thiel, der Vizepräsident Michael Griesbeck und die Leiterin der Verfahrens- und Prozessoptimierung, Katja Wilken-Klein, erklärten, dass die Behörde im Laufe des Jahres die Rückstände abbauen und neue Asylverfahren innerhalb von drei Monaten abschließen wolle.

Neuer Ablauf des Asylverfahrens

Dafür wurde der Ablauf des Asylverfahrens neu konzipiert. Erste Erfahrungen mit dem neuen Ablauf hat das BAMF bereits in einem Modellprojekt in Heidelberg gesammelt. Künftig werden die meisten Asylverfahren in Ankunftszentren beginnen. Pro Bundesland wird es mindestens ein solches Zentrum geben. 

Anträge von Asylbewerbern aus unsicheren und sicheren Herkunftsländern werden dann in der Regel innerhalb von 48 Stunden abgeschlossen sein. Flüchtlinge aus sicheren Herkunftsländern sollen in der sogenannten „Wartezone“ des Ankunftszentrums bleiben.

Zusammenarbeit mit Jobcentern

Asylbewerber mit guter Bleibeperspektive bittet die Bundesagentur für Arbeit (BA) bereits während der Antragstellung darum, einen Kurzlebenslauf auszufüllen. Dieser dient später als Grundlage für ein Erstgespräch mit einem Kundenberater des örtlichen Jobcenters.

In den verbleibenden, oft komplexeren Fällen wird der Asylsuchende in eine Aufnahmeeinrichtung des Landes weitergeleitet und durchläuft das Asylverfahren in der zugeordneten BAMF-Außenstelle. 

"Wir erreichen mit dem neuen Verfahren eine deutlich bessere Steuerbarkeit der Asylmigration, schnellere Verfahren und eine gute Arbeitsmarktintegration", sagte BAMF-Leiter Frank-J. Weise.

Deutlich mehr Stellen 

Im Laufe des Jahres wird das BAMF die Zahl seiner Stellen deutlich erhöhen – von derzeit knapp 3.500 auf 7.300. Mit den dann 1.700 Asyl-Entscheidern wird das Bundesamt wesentlich mehr Anträge bearbeiten können als bisher. Bereits in den vergangenen Monaten konnte das BAMF seine Produktivität deutlich steigern. Von rund 890 Entscheidungen pro Tag im ersten Halbjahr 2015 auf etwa 2.000 am Ende des zweiten Halbjahres 2015.

Dolmetscher per Videokonferenz

Durch Verbesserungen in der IT und eine enge Kooperation zwischen den jeweiligen Ländern und dem BAMF wird das Bundesamt effizienter arbeiten können. Der neue Ankunftsnachweis wird bereits an vier Standorten getestet – ab Mitte Februar beginnt der sukzessive Rollout in die Fläche. Zudem wird es künftig möglich sein, Dolmetscher per Videokonferenz zu Asyl-Anhörungen zuzuschalten. So können regionale Engpässe vermieden werden. Ein neuartiges Buchungssystem wird sicherstellen, dass immer genau so viele Asylbewerber in die Asyl-Außenstelle des BAMF geladen werden, wie Kapazitäten vorhanden sind. 

Integriertes Flüchtlingsmangagement

Im Jahr 2016 wird der Bereich Integration von Asylsuchenden und anerkannten Flüchtlingen für das BAMF deutlich an Bedeutung gewinnen. Die Behörde rechnet nach derzeitigem Stand mit bis zu 430.000 Teilnehmenden in den Integrationskursen – das ist mehr als doppelt so viel wie 2015. 

Ein Film zum "Integrierten Flüchtlingsmanagement" steht auf der Homepage des Bundesamtes zur Verfügung: <link http: www.bamf.de integriertes-fluechtlingsmanagement external-link-new-window zum>www.bamf.de/integriertes-fluechtlingsmanagement

Quelle: Bundesamt für Migration und Flüchtlinge vom 05.02.2016

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