Flucht und Migration
BAMF erweitert Angebot an Erstorientierungskursen
Praktisch und lebensnah: Die Erstorientierungskurse des Bundesamtes vermitteln Asylbewerbern und Asylbewerberinnen Wissen und Deutschkenntnisse, die sie benötigen, um sich im Alltag zurechtzufinden.
16.08.2017
Die Kurse wurden von August 2016 bis Juni 2017 bereits in nahezu allen Bundesländern in einem Modellprojekt erprobt. In dieser Zeit haben drei Träger – die Deutsche Angestellten Akademie (DAA), die Johanniter-Unfall-Hilfe und die Malteser – bundesweit 135 Kurse mit 4.272 Teilnehmenden durchgeführt. Nach Abschluss des Modellprojekts werden die Kurse seit Juli 2017 schrittweise und in enger Abstimmung mit den Bundesländern bundesweit angeboten. Für das Jahr 2017 stehen 40 Millionen Euro an Mitteln des Bundesministeriums des Innern zur Verfügung, mit denen seitens der Träger etwa 2000 Kurse realisiert werden können.
Informationen zur Alltagsorientierung
In erster Linie richten sich die Erstorientierungskurse an Asylbewerber und Asylbewerberinnen mit unklarer Bleibeperspektive, die keinen Zugang zum Integrationskurs haben, aber auch nicht aus einem sicheren Herkunftsland stammen. Das Bundesamt geht mit den Erstorientierungskursen passgenau auf diese Zielgruppe ein. ""Für diese Zielgruppe gab es bislang kein bundesweit standardisiertes Orientierungsangebot. Mit den Erstorientierungskursen geben wir den Menschen nun von Anfang an wichtige Informationen an die Hand, die ihnen helfen, sich selbstständig im Alltag zurechtzufinden"", sagt Ralph Tiesler, Vizepräsident des Bundesamtes für Migration und Flüchtlinge.
In den 300 Unterrichtseinheiten behandeln die Kurse Themen wie Gesundheit, Mobilität, Einkauf oder Sitten und Gebräuche sowie Regeln des Zusammenlebens in Deutschland. Ergänzt wird der Unterricht um Exkursionen, zum Beispiel zu Behörden, einer Bibliothek oder zum Markt. Diese Exkursionen helfen Geflüchteten zusätzlich, sich in ihrer Umgebung zu orientieren und das Gelernte gleich in der Praxis auszuprobieren.
Diese Alltagsnähe kommt gut bei den Teilnehmenden an, das zeigt auch eine Evaluierung der Kurse, die von den Johannitern in der Modellphase umgesetzt wurden. In ihr gaben nahezu alle Befragten an, dass die Kurse relevant für ihr Leben in Deutschland sind und sie viel Neues lernen. In der Untersuchung wurde auch deutlich: Je mehr Module zu unterschiedlichen Themen besucht wurden, desto besser konnten sich die Teilnehmenden in ihrem Umfeld orientieren.
Das Konzept
Die Kurse im Modellprojekt basieren auf dem Konzept „Erstorientierung und Deutsch lernen für Asylbewerber“, das das Bundesamt in Zusammenarbeit mit dem Bayerischen Staatsministerium für Arbeit und Soziales, Familie und Integration entwickelt hat. Die elf Module sind ganz an den Bedürfnissen von Flüchtlingen ausgerichtet und beschäftigen sich mit Themen, die für ihren Alltag relevant sind. Die Kurse bestehen jeweils aus sechs Modulen (insgesamt 300 Unterrichtseinheiten), die von der Lehrkraft je nach Interessen und Wünschen der freiwillig Teilnehmenden ausgewählt werden. Das Modul „Werte und Zusammenleben“ ist dabei verpflichtend durchzuführen. Hier lernen die Teilnehmenden u.a., welche Grundwerte das Leben in Deutschland bestimmen und wie sich diese im Alltag gestalten.
Folgende Inhalte werden in den einzelnen Modulen behandelt:
- Werte und Zusammenleben
- Alltag in Deutschland
- Arbeit
- Einkaufen
- Gesundheit/medizinische Versorgung
- Kindergarten/Schule
- Mediennutzung in Deutschland
- Orientierung vor Ort/Verkehr / Mobilität
- Sitten und Gebräuche in Deutschland/lokale Besonderheiten
- Sprechen über sich und andere Personen/soziale Kontakte
- Wohnen
Weitere <link http: www.bamf.de shareddocs pressemitteilungen de external-link-new-window zu den>informationen zu den Erstorientierungskursen stehen auf der Webseite des BAMF zur Verfügung.
Quelle: Bundesamt für Migration und Flüchtlinge
Materialien zum Thema
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Broschüre
Diagnostisches Fallverstehen – Psychosoziale Arbeit mit jungen geflüchteten Menschen
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Broschüre
Gesundheitsförderung mit Geflüchteten. Lücken schließen – Angebote ergänzen
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Anleitung / Arbeitshilfe
Frühe Hilfen für geflüchtete Familien – Impulse für Fachkräfte
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Monographie / Buch
Herausforderungen der Offenen Kinder- und Jugendarbeit. Empirische Erkenntnisse
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Anleitung / Arbeitshilfe
Mädchen. Machen. Zukunft. – Toolkit zu gendersensibler Arbeit mit geflüchteten Mädchen
Projekte zum Thema
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Staatliche Museen zu Berlin – Preußischer Kulturbesitz
Kann Spuren von Rechts(populismus) enthalten – Zwischen modernen Mythen und radikalen Vereinnahmungen
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Diakonie Wuppertal – Soziale Teilhabe gGmbH
„Do it! - Transfer Bund“
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Bundesfachverband unbegleitete minderjährige Flüchtlinge e.V.
„Jugendhilfe macht’s möglich?! Rechte junger Geflüchteter und ihrer Familien stärken“
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Arbeitsgemeinschaft Jugendfreizeitstätten Sachsen e.V.
connect
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Bundesarbeitsgemeinschaft Evangelische Jugendsozialarbeit e.V.
„New Perspectives – Gender Sensitive Approaches in Youth Work“
Institutionen zum Thema
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Träger der freien Kinder- und Jugendhilfe
teamZUKUNFT gGmbH
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Stiftung / Fördereinrichtung
Nicolaidis YoungWings Stiftung
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Internationale Einrichtung
TEVBB Soziale Dienste gGmbH
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Sonstige
Ministerium für Inneres, ländliche Räume und Integration des Landes Schleswig-Holstein
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Träger der freien Kinder- und Jugendhilfe
Soziales Zentrum Lino-Club e.V.