Flucht und Migration

BAG Landesjugendämter unterstützt die Etablierung von bundesweit einheitlichen Verfahren für unbegleitete minderjährige Ausländer

Auf ihrer 119. Arbeitstagung in Berlin erörterten die Leitungen der Landesjugendämter aktuelle Entwicklungen und Problemlagen, die sich für die Jugendämter und die freien Träger bei der Unterbringung, Versorgung und Unterstützung unbegleiteter minderjähriger Ausländer ergeben.

14.12.2015

Da die zentralen Landesstellen zur bundesweiten Verteilung der unbegleiteten Minderjährigen in der Regel bei den Landesjugendämtern angesiedelt sind, fand auf Arbeitstagung der BAG Landesjugendämter in Berlin ein intensiver Austausch über die Länderkonzepte zur Umverteilung statt.

Ziel ist es, auf bundesweit einheitliche Verfahren und gleiche Mindestvoraussetzungen hinzuwirken, sodass unbegleitete minderjährige Ausländer überall gleich gut versorgt und betreut werden. Deshalb wurde eine länderübergreifende Arbeitsgruppe aller Landesstellen eingerichtet. Sie dient als Plattform zur Klärung von Praxisfragen und zur Abstimmung des Verteilverfahrens unter den Ländern.

Die <link http: bagljae.de downloads external-link-new-window den handlungsempfehlungen als>"Handlungsempfehlungen zum Umgang mit unbegleiteten minderjährigen Flüchtlingen" (PDF, 474 KB)
der BAG Landesjugendämter aus 2014 haben nach wie vor Bestand. Sie werden nun an die neue Gesetzeslage angepasst. Die Aktualisierung fokussiert sich auf die Alterseinschätzung und die Entwicklung von Kriterien, anhand derer beurteilt werden kann, wann im Rahmen der Verteilung eine Kindeswohlgefährdung vorliegt. Die Veröffentlichung der überarbeiten Empfehlungen ist für Frühjahr 2016 vorgesehen.

Neues Projekt "Stadtgrenzenlos"

Informieren ließen sich die Landesjugendamtsleitungen über "Stadtgrenzenlos – das Portal für junge Flüchtlinge in Deutschland" der Evangelischen Jugendhilfe Godesheim. Dieses vielversprechende Projekt unterstützt junge Flüchtlinge dabei, sich in ihrem neuen Umfeld zurecht zu finden. Es informiert in den wichtigsten Sprachen leicht verständlich darüber, wie Deutschland und die jeweilige Kommune vor Ort funktionieren. Das Projekt, das Anfang 2016 online geht, bietet damit wichtige Hilfestellungen bei der Integration zugewanderter junger Menschen. Mit entsprechender Förderung könnte es bundesweit genutzt werden. Fördermöglichkeiten von Seiten des Bundes oder der Länder sind noch auszuloten.

Ein positives Fazit wurde zu den Aktionswochen "Das Jugendamt. Unterstützung, die ankommt." gezogen.

Ideenbörse "Junge Flüchtlinge"

Mit der Ideenbörseam 29. September 2015 in Münster konnte bundesweit eine medial hohe Aufmerksamkeit erzielt werden, sodass die enormen Kraftanstrengungen der Jugendämter für diese jungen Menschen in der Öffentlichkeit sichtbar wurden. Der BAG Landesjugendämter ist es gelungen, dieses Thema aus Sicht der Kinder- und Jugendhilfe prominent in Presse, Funk und Fernsehen zu platzieren.

Erkenntnisse zum Demografischen Wandel

Die neuesten Forschungserkenntnisse zum Demografischen Wandel und die Auswirkungen auf die Kinder- und Jugendhilfe präsentierte Dr. Ulrich Bürger vom KVJS - Landesjugendamt Baden-Württemberg.

Von 2013 bis 2060 wird der Anteil der unter 20-Jährigen bundesweit voraussichtlich um 19% sinken, gleichzeitig wird die Altersgruppe 65 und älter einen Anteil von fast 32% ausmachen. Angesichts dieser Entwicklungsdynamik werden Kinder und Familien mehr denn je ihre Belange gegenüber den berechtigten Interessen anderer Gruppierungen Geltung verschaffen müssen. Auch regional zeichnen sich enorme Unterschiede bei der Entwicklung der Zahl der 0 –bis unter 20-Jährigen ab. Die Stellschrauben für die Zukunft können und müssen jetzt gezogen werden. Deshalb sind sehr viel mehr Investitionen in Kinder und Familien notwendig. Weitere Themen waren unter anderem die geplanten Reformen im SGB VIII, insbesondere die Umsetzung einer Inklusiven Lösung, die Evaluation des Bundeskinderschutzgesetzes und die Umsetzung der EU-Jugendstrategie.

Alle Veröffentlichungen stehen unter <link http: www.bagljae.de>www.bagljae.de zur Verfügung.

Quelle: BAG Landesjugendämter vom 09.12.2015

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