Flucht und Migration

Ausgezeichnete Bildungsprojekte in Sachsen-Anhalt

Zwei der vier Preisträger des deutschen Arbeitgeberpreises für Bildung 2016 kommen aus Sachsen-Anhalt. Sozialministerin Petra Grimm-Benne und Staatssekretärin Susi Möbbeck, Integrationsbeauftragte des Landes, gratulierten der Stiftung Evangelische Jugendhilfe St. Johannis Bernburg und der Hochschule Magdeburg Stendal, die am 15. November in Berlin ausgezeichnet wurden.

17.11.2016

Grimm-Benne: "Ich freue mich, dass diese Auszeichnungen nach Sachsen-Anhalt gehen. Das ist ein Beleg für die gute und engagierte Arbeit, die hier im Integrationsbereich an ganz vielen Stellen geleistet wird."

Kategorie "Frühkindliche Bildung"

Unter dem Motto "Chance Vielfalt! Bildung für gelingende Integration – Fokus Flüchtlinge" wurde die Stiftung Evangelische Jugendhilfe für ihre Fachstelle "Integration und Migration" ausgezeichnet, die 22 Kitas und Horte unterstützt. Die Stiftung Evangelische Jugendhilfe St. Johannis Bernburg ist ein anerkannter Träger der Kinder- und Jugendhilfe. Das Aufgabenspektrum der Fachstelle "Integration und Migration" reicht von der interkulturellen Sensibilisierung der Erzieherinnen und Erzieher bis zur Beratung der Eltern und zur Bereitstellung von Hintergrundinformationen zu Asyl, Flucht, Traumatisierung, Religionsvielfalt und Sprachförderung. Dies kommt den 2.800 Kindern zugute, die aktuell in den Einrichtungen spielen und lernen.

12 Prozent von ihnen haben einen Migrationshintergrund, rund 80 Kinder haben einen Fluchthintergrund. Die Kinder nutzen kultursensibles Spiel- und Lernmaterial. Für die Familien stehen mehrsprachige Informationsbroschüren zur Verfügung. Die Eltern mit und ohne Migrationshintergrund werden in die Arbeit eingebunden, u.a. auch durch ein interkulturelles Elterncafé. Für das eigene pädagogische Personal bietet der Träger ein umfangreiches Qualifizierungsprogramm an – auch die Vertiefung der Englischkenntnisse gehört dazu. Der Einsatz von Dolmetschern wird durch "Eltern-Dolmetscher-Pool" ermöglicht und bei Bedarf werden Eltern bei Behördengängen durch "Elternpatenschaften" unterstützt.

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Kategorie "Hochschulische Bildung"

Die Hochschule Magdeburg-Stendal ist Preisträger, weil sie als eine der ersten Hochschulen ein nachhaltiges Konzept für geflüchtete Menschen mit Hochschulzugangsberechtigung anbietet.

Studieninteressierte Geflüchtete durchlaufen ein mehrstufiges Programm: Nach Einzelgesprächen mit Eignungsinterviews werden ihre
Qualifikationen überprüft. Sind Dokumente unvollständig und können nicht vorgelegt werden, wird eine Feststellungsprüfung durchgeführt. Ist diese Hürde genommen, stehen den Studieninteressierten unterschiedliche Integrationsangebote vom Buddy-Programm, über Gasthörerschaft bis zur psychosozialen Begleitung und zur Summer School zur Studienvorbereitung und ein einjähriger studienvorbereitender Intensivsprachkurs mit dem Zielniveau C1 offen. Auch bei der späteren Bewerbung und beim Übergang ins Studium werden sie unterstützt. Das Integrationskonzept ist Teil der Gesamtstrategie der Hochschule, wird wissenschaftlich begleitet und baut auf einem breiten regionalen und bundesweiten Kooperationsnetzwerk.

Grimm-Benne: "Hilfe zum Spracherwerb bei den Kleinsten und gute Weichenstellungen für akademische Karrieren: das sind zwei sehr wichtige Bausteine für gelingende Integration."

<link https: www.hs-magdeburg.de fileadmin user_upload einrichtungen pressestelle files flyer pm_arbeitgeberpreis_bda_2016.pdf external-link-new-window der bundesvereinigung deutschen>Weitere Informationen zu allen Preisträgern

Quelle: Ministerium für Arbeit, Soziales und Integration des Landes Sachsen-Anhalt vom 15.11.2016

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