Flucht und Migration

Asylstatistik 2017: Zahl der Asylsuchenden deutlich gesunken

Im Jahr 2017 wurden 186.644 Asylsuchende in Deutschland registriert und deutlich weniger als in den Vorjahren. So waren es im Jahr 2016 noch ca. 280.000 und im Jahr 2015 noch ca. 890.000 asylsuchende Menschen. Im Vorjahr wurden mehr als 600.000 Anträge entschieden und der Stand der anhängigen Verfahren konnte auf das Niveau des Jahres 2013 zurück geführt werden.

16.01.2018

Mehr als 30.000 freiwillige Rückkehrer, 26.000 Abschiebungen, vor allem in die Maghreb-Staaten und die Rückführung von 60 sog. Gefährdern. Das ist die Bilanz der Asylstatistik 2017 von Bundesinnenminister de Maizière in Berlin.

Die Hauptprobleme sind im Griff, aber es bleibt viel zu tun“, erklärte Bundesminister Thomas de Maizière in Berlin. So sei die Zahl der Asylsuchenden im vergangenen Jahr deutlich zurückgegangen. Die Behörden registrierten 186.644 Asylsuchende. 2016 waren noch etwa 280.000 Asylsuchende nach Deutschland gekommen, 2015 waren es rund 890.000 Menschen.

Die Zahl der Anträge auf Asyl ging ebenfalls stark zurück: 2017 haben insgesamt 222.683 Flüchtlinge in Deutschland Asyl beantragt. Diese Zahl schließt Folgeanträge und Altanträge mit ein. Gegenüber dem Vergleichszeitraum im Vorjahr (745.545) bedeutet dies einen Rückgang um 70,1 Prozent.

Hohe Zahl getroffener Entscheidungen

Das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (BAMF) hat 2017 über die Anträge von 603.428 Personen entschieden (2016: 695.733 Entscheidungen). Damit konnten die anhängigen Asylverfahren beim BAMF mit 68.245 wieder auf den niedrigen Stand von etwa Mitte 2013 zurückgeführt werden. Ende Dezember 2016 gab es noch 433.719 anhängige Asylverfahren.

Das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge ist nicht mehr mit dem Bewältigen der Folgen der Krise beschäftigt, sagte de Maiziére. Vielmehr könne sich das BAMF nun den Aufgaben der Zukunft zuwenden. Und das besser als je zuvor, da es aufgrund der zahlreichen Veränderungen als moderne Behörde viel besser aufgestellt ist, als noch vor der Krise.

Enormer Kraftakt des BAMF

Der Bundesinnenminister lobte die hohe Zahl der Asylentscheidungen. Damit konnte die Anzahl der anhängigen Asylverfahren beim BAMF im Jahr 2017 insgesamt auf 22.429 Altverfahren abgebaut werden. Bei diesen Verfahren handelt es sich um Fälle aus dem Jahr 2016. Das BAMF hat hier einen enormen Kraftakt vollbracht, so de Maiziére.

Zu den Altverfahren kommen noch 45.816 laufende Verfahren von Flüchtlingen, die seit 1. Januar 2017 einen Asylantrag gestellt haben. Insgesamt wurden damit die 433.719 offenen Verfahren zu Beginn des Jahres 2017 auf 68.245 anhängige Verfahren reduziert. Das sind genauso viele wie Mitte 2013. Die Rückstände sind damit fast abgebaut. Es gelte nun, die hohe Qualität jetzt und in Zukunft zu erhalten, betonte de Maizière.

Weitere Informationen zur Jahresbillanz und ausführliche Daten zur Asylstatistik stehen auf den Webseiten des Bundesamts für Migration und Flüchtlinge zur Verfügung. 

Hintergrund

Im Zusammenhang mit der Veröffentlichung der aktuellen Asylstatistik wurde verschiedentlich Stellung genommen. Insbesondere wird kritisiert, dass eine hohe Zahl von Entscheidungen einer gerichtlichen Überprüfung nicht stand halten. Zuletzt erhielten 44 Prozent der Asylbewerber im Falle einer Klage nachträglich Recht.

Kritische Stimmen zur aktuellen Anerkennungspraxis im Asylverfahren und zu politischen Überlegungen in der Flüchtlingspolitik finden sich Schwerpunkt Junge Flüchtlinge“ dem Fachkräfterportal der Kinder- und Jugendhilfe. 

Quelle: Presse- und Informationsamt der Bundesregierung vom 16.01.2018 

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