Flucht und Migration
Arbeit mit geflüchteten jungen Menschen: E-Learning unterstützt Lehrkräfte und Sozialarbeitende
Ein neues, kostenloses E-Learning-Programm soll Lehrkräfte und sozialpädagogische Fachkräfte unterstützen, die mit geflüchteten, traumatisierten Kindern und Jugendlichen arbeiten. In den Kursen werden sowohl theoretisches Wissen zu Trauma und Flucht vermittelt als auch praktisches Handlungswissen in Alltagssituationen geübt.
30.09.2019
„Oft werden Lehrkräfte und Sozialarbeitende auf diese Aufgabe nicht ausreichend vorbereitet. Sie dürfen mit dieser Situation jedoch nicht alleingelassen werden. Die Politik muss Lehrkräfte entlasten, Schulen angemessen ausstatten und die psychosozialen Zentren für Kinder und Jugendliche stärken“, beton ein Bündnis aus folgenden sechs Organisationen: Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW), terre des hommes Deutschland, Freudenberg Stiftung, Bundesweiter Arbeitsgemeinschaft der psychosozialen Zentren für Flüchtlinge und Folteropfer (BAfF), Augeo Foundation und Bundesfachverband unbegleitete minderjährige Flüchtlinge (BumF).
Kurse bieten Hilfestellungen bei der Arbeit
Die Lehrkräfte hätten in den vergangenen Jahren großen Einsatz gezeigt und müssten entsprechend unterstützt werden. Doch psychosoziale Angebote in und außerhalb der Schule seien massiv unterfinanziert. Die E-Learning-Kurse seien der Versuch, kleine Hilfestellungen zu geben, wenn bedarfsgerechte Rahmenbedingungen fehlen.
Studien belegten, dass mehr als die Hälfte der geflüchteten Kinder in Deutschland psychologische Belastungssymptome zeigen. 40 Prozent der Kinder seien durch die Erlebnisse vor, während und nach der Flucht, aber auch in zwischenmenschlichen Beziehungen stark belastet. Diese Werte lägen deutlich höher als bei Gleichaltrigen, die ohne Kriegserfahrungen aufgewachsen sind.
Ausführliche Informationen zur traumasensiblen Unterstützung für geflüchtete Kinder und Jugendliche und zu den kostenlosen E-Learning-Kursen finden sich unter www.trauma-sensibel.de.
Praktisches und theoretisches Wissen wird vermittelt
In den Kursen werden sowohl theoretisches Wissen zu Trauma und Flucht vermittelt als auch praktisches Handlungswissen in Alltagssituationen geübt. Die interaktive Kursdidaktik ist entlang realer Fluchtgeschichten aufgebaut.
Expertinnen und Experten aus Deutschland sowie den Niederlanden haben das Projekt entwickelt. Die Kurse sind so konzipiert, dass neben Lehrkräften auch Sozialarbeitende und Ehrenamtliche, die mit geflüchteten Minderjährigen arbeiten, von dem kostenfreien Angebot profitieren.
Information zu Projekt und Förderung
Die Kurse sind ein Kooperationsprojekt zwischen der niederländischen Augeo Foundation, dem Bundesfachverband unbegleitete minderjährige Flüchtlinge (BumF) und der Bundesweiten Arbeitsgemeinschaft der psychosozialen Zentren für Flüchtlinge und Folteropfer (BAfF). Das Projekt wird von der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW), terre des hommes Deutschland und der Freudenberg Stiftung gefördert.
Quelle: Pressemitteilung von Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW), terre des hommes Deutschland, Freudenberg Stiftung, Bundesweiter Arbeitsgemeinschaft der psychosozialen Zentren für Flüchtlinge und Folteropfer (BAfF), Augeo Foundation und Bundesfachverband unbegleitete minderjährige Flüchtlinge (BumF) vom 25.09.2019
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