Flucht und Migration

3. Jugendintegrationsgipfel: Integrationsbeauftragte sieht wichtige Beiträge zur Stärkung des Wir-Gefühls

Am 3. Jugendintegrationsgipfel am 16. und 17. April 2012 haben auf Einladung von Staatsministerin Böhmer 16-25-jährige Jugendliche mit und ohne Migrationshintergrund teilgenommen. Die Schülerinnen und Schüler, Studierenden und Auszubildenden waren aus ganz Deutschland nach Berlin gereist.

19.04.2012

Mehr Bildungspersonal, mehr Ganztagsschulen und interkulturelle Pädagogik als Pflichtfach in der Lehrerausbildung, verstärkte Gewinnung von Bildungspaten für junge Migranten, eine interkulturelle Woche im Fernsehen, weniger Stereotypen bei Filmproduktionen sowie interkulturelle Mehrgenerationenhäuser: Das sind zentrale Vorschläge des <link http: www.bundesregierung.de content de artikel ib _blank external-link-new-window external link in new>3. Jugendintegrationsgipfels in Berlin. 100 Jugendliche hatten sich gestern und heute in vier Workshops mit den Themen „Bildung und Integration“, „Medien und Integration“, „Bürgerschaftliches Engagement und Integration“ sowie „Konflikte zwischen den Generationen“ beschäftigt. Zum Abschluss des Gipfels wurden die Ergebnisse von Staatsministerin Maria Böhmer vorgestellt.

„Das Engagement der Jugendlichen begeistert mich. Die Botschaft ihres großen Einsatzes lautet: Jeder Einzelne kann aktiv an der Gestaltung der Zukunft unseres Landes mitwirken. Die Diskussionen in den Workshops haben deutlich gemacht: Für die Jugendlichen ist die wachsende Vielfalt in unserem Land schon jetzt gelebte Normalität. Ob mit oder ohne Migrationshintergrund: Unter den Jugendlichen überwiegt in ihrem Alltag in der Schule und in der Freizeit ein Wir-Gefühl. Das ist ein ermutigendes Zeichen für den Zusammenhalt unserer Gesellschaft! Jetzt gilt es, mit ganzer Kraft eine wirkliche Willkommenskultur in unserem Land auszubauen. Dafür müssen statt der Defizite intensiver die Chancen der Vielfalt in den Blick gerückt werden. Zugleich ist es von entscheidender Bedeutung, die Teilhabechancen von Migranten weiter zu verbessern. Hierfür haben die Jugendlichen gute und konkrete Vorschläge gemacht, die bei unserer Arbeit berücksichtigt werden. Der Jugendintegrationsgipfel als Ideenschmiede hat sich bewährt“, betonte die Integrationsbeauftragte der Bundesregierung.

Hier eine Übersicht der zentralen Ergebnisse:

Workshop „Bildung und Integration“
- Bildung muss Bundessache werden
- Einführung eines neuen Unterrichtsfachs „Gesellschaftsunterricht“
- mehr Bildungspersonal und interkulturelle Pädagogik als Pflichtfach in der Lehrerausbildung
-Ausbau der Ganztagsschulen und der damit zusammenhängenden Angebote

Workshop „Medien und Integration“
- Interkulturelle Woche beim Fernsehen und im Rundfunk
- Sprachunterricht in dritten Fernsehprogrammen
- Mindestquote für Filmproduktionen: Mehr Schauspieler mit Migrationshintergrund in allen Rollen- weg von Stereotypen

Workshop „Bürgerschaftliches Engagement und Integration“
- besserer Zugang zum Arbeitsmarkt für alle Migranten
- Projektförderung unabhängig von Vorjahresergebnissen
- Engagementförderung und –anerkennung in Schulen
- Ausbau von Mentorenprogrammen

Workshop „Konflikte zwischen den Generationen“
- Ausbildung von Imamen in Deutschland
- spezifische Ausbildung von Sozialarbeitern und Schulpsychologen als Ansprechpartner für Schülerinnen und Schüler
- Einführung von interkulturellen Mehrgenerationenhäusern
- verstärke Verankerung des Themas Migration im Lehrplan

Bei der Eröffnung des Gipfels im Bundeskanzleramt hatte auch Bundeskanzlerin Angela Merkel zu den Jugendlichen gesprochen. Wertvolle Impulse bei der Erarbeitung der Aktionspläne hatten prominente Gäste geliefert, wie beispielsweise Cherno Jobatey (Fernsehmoderator und Journalist), Latifa Kühn (Trainerin für inter-kulturelle Kommunikation), Hans-Peter Wollseifer (Präsident der Kölner Handwerkskammer) sowie Prof. Dr. Sebastian Braun (Forschungszentrum für Bürgerschaftliches Engagement an der Humboldt-Universität zu Berlin). Mit Sybille Laurischk, Stefanie Vogelsang und Memet Kilic waren auch drei Bundestagsabgeordnete bei den Workshops als Gäste dabei. Für die Anleitung der vier Gruppen waren Stipendiaten der START-Stiftung sowie vier Studierende des Otto-Suhr-Instituts der Freien Universität Berlin verantwortlich.

Quelle: Presse- und Informationsamt der Bundesregierung

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