Inklusion

„Spürbar inklusiv“: Kooperation zwischen Stiftung 1. FC Köln und Aktion Mensch

Ziel der Zusammenarbeit ist es, die Faszination für den Sport zu nutzen, um Menschen die Vorteile einer inklusiven Gesellschaft zu zeigen. Dazu wurde unter anderem ein spezielles FC-Los der Aktion Mensch, ein kostenloses Gebärdensprachposter mit den Namen der Spieler sowie Videos entwickelt.

15.08.2017

Mit einer breit angelegten Kooperation unter dem Leitgedanken „Spürbar inklusiv“ rücken die Stiftung 1. FC Köln und die Aktion Mensch ab sofort das Thema Inklusion in den Fokus. Die Zusammenarbeit erstreckt sich über die gesamte Saison 2017/2018. Sie soll Menschen mit und ohne Behinderung durch die Begeisterung für den Sport näher zusammenbringen. Neben einem eigens gestalteten FC-Los der Soziallotterie und einem Gebärdensprachposter mit den Namen der Spieler wird das erste Heimspiel am 25. August gegen den Hamburger SV zum Aktions-Spieltag.

Sport ist ein Inklusionstreiber

„Sport ist ein Inklusionstreiber und verbindet über das gemeinsame Erlebnis Menschen mit und ohne Behinderung“, sagt Armin v. Buttlar, Vorstand der Aktion Mensch. „Der 1. FC Köln mit seiner Stiftung und seinen vielen Fans ist daher ein idealer Partner, um Vorurteile auf dem Platz und am Rande des Spielfeldes abzubauen.“ Inklusion ist ein wichtiges Thema in den Aktivitäten der Stiftung 1. FC Köln: „Der 1. FC Köln steht mit seinen Werten für Inklusion und fördert Toleranz und Respekt“, sagt Markus Ritterbach, Vizepräsident 1. FC Köln. „Unsere Stiftung setzt sich mit ihren Projekten für ein gelebtes Miteinander im Fußball ein.“

Inklusion ist in der 1. und 2. Bundesliga unter anderem mit Hilfe der Aktion Mensch bereits angekommen: Im Stadion sind Blindenreporter seit langem Standard. Auch ist das von der Aktion Mensch geförderte Projekt „Lernort Stadion“ jetzt in Köln gestartet. Dort nutzen die Beteiligten die Faszination für den Fußball, um Jugendliche die Vorteile einer inklusiven Gesellschaft zu zeigen. Wer mit Behinderung zum Stadion kommen möchte, kann sich über den Online-Reiseführer „Barrierefrei ins Stadion“ informieren. Dies ist vor allem für auswärtige Fans eine Hilfe.

FC-Los mit Hennes-Motiv

Wer dieses gemeinsame Ziel und damit mehr Inklusion im Sport unterstützen möchte, kann ab sofort ein eigens entwickeltes FC-Los der Aktion Mensch kaufen, etwa mit Hennes-Motiv. Neben der Chance auf einen persönlichen Gewinn bis zu einer Höhe von zwei Millionen unterstützt der Losinhaber damit auch bis zu 1.000 soziale Projekte im Monat – unter anderem im Breitensport in der Region. Das Los ist <link external-link-new-window auf der webseite aktion>auf der Webseite der Aktion Mensch erhältlich.

Poster mit Spielernamen in Gebärden

Teil der Kooperation ist zudem ein Poster und Videos mit den Namen der Spieler des 1. FC Köln in Gebärden, das der Deaf Cologne Fanclub erarbeitet hat. Die gehörlosen (= deaf) FC-Anhänger haben die Namensgebärden auf einem Plakat dargestellt. Zudem hat der Fanclub Videos mit den Spielernamen aufgenommen. Künftig sind die Szenen vor allen Heimspielen über die sozialen Kanäle der Aktion Mensch zu sehen. Bei der Übersetzung von Lautsprache in die Namensgebärden flossen Name, Aussehen, Spielposition oder Eigenheiten der Spieler ein. So erklärt sich Timo Horn beispielsweise anhand der Gebärde für Horn an der Stirn. Bei Neuzugängen müssen die Kölner Fans zum Teil improvisieren, bis sie die Namen von den anderen Deaf-Fanclubs erfahren, bei deren Vereinen die Spieler zuvor unter Vertrag waren. Das <link http: www.aktion-mensch.de bildungsservice external-link-new-window auf der webseite aktion>Poster ist auf der Internetseite der Aktion Mensch kostenlos erhältlich.

Die Gebärden sind nicht der Deutschen Gebärdensprache (DGS) entnommen, sondern entstehen aus der Gebärdenunterstützenden Kommunikation (GuK). Zur Erklärung: Die DGS, mit der schwerhörige oder gehörlose Menschen kommunizieren, ist wie Deutsch oder Englisch eine vollwertige, anerkannte Sprache. In dieser gibt es bereits viele Gebärden aus dem Genre Fußball wie Bundestrainer, Flanke, Ablösesumme sowie die Namen der Liga-Vereine. In der Unterstützten Kommunikation (UK) wird dagegen ohne Grammatik oder Satzstellung begleitend zur Lautsprache verwendet: Sie erleichtert Menschen mit einer geistigen Behinderung und Sprachentwicklungsverzögerungen die Kommunikation.

Über den Deaf Cologne Fanclub und dessen Dachverband DDDF

Der Deaf Cologne Fanclub besteht seit dem Jahr 2004 und ist inklusiv. Er umfasst derzeit 33 hörende und gehörlose Mitglieder. Die Mitglieder möchten nach eigener Aussage eine Brücke zwischen der Welt der Hörenden und Gehörlosen sein. Der Deaf Cologne Fanclub ist Teil des Dachverbands deutscher DEAF-Fanclubs e.V., welcher ein eingetragener gemeinnütziger Verein ist. Dort organisieren sich seit 2013 hörbehinderte Fußballfans aller Vereine von Bundesliga bis Kreisklasse. Der Begriff DEAF wurde absichtlich aus dem englischen (deaf = gehörlos, hochgradig hörbehindert, taub) gewählt, da er im Englischen nicht nur den Hörverlust beschreibt, sondern auch die kulturelle Gebärdensprachgemeinschaft definiert. Der DDDF ist Ansprechpartner für Institutionen, Vereine und hörgeschädigte Fußballfans und setzt sich für deren Bedürfnisse rund um das Thema Fußball ein.

Über die Stiftung 1. FC Köln

Der 1. FC Köln ist sich seiner sozialen und gesellschaftlichen Verantwortung als eine der bekanntesten und wichtigsten Organisationen Kölns bewusst. Über den Fußball hinaus denkt der 1. FC Köln auch an diejenigen Menschen in der Region, die auf die Unterstützung anderer angewiesen sind. Der FC bündelt sein vielfältiges soziales Engagement in der Stiftung. Das Leitbild der Stiftung ist vom Titel der FC-Hymne geprägt: „Mer stonn zo Dir“. Der FC möchte etwas von der einzigartigen Treue und Loyalität der gesamten Region zum FC zurückgeben und er fordert zu einer aktiven Beteiligung weiterer Personen und Institutionen auf. Denn jeder kann sich mit dem Sport und innerhalb des Sports für soziale Probleme einsetzen, gemeinsam etwas bewegen und sich um seine Mitmenschen kümmern.

Quelle: Aktion Mensch vom 03.08.2017

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