Inklusion
Saarland: Grundrecht auf Inklusion ist gesellschaftliche Aufgabe
Saarlands Bildungsminister Ulrich Commerçon sieht sich durch die jüngsten Äußerungen der Ministerpräsidentin in seinen Bemühungen um Inklusion bestätigt.
25.07.2014
„Dies spiegelt nicht nur das im saarländischen Landtag einstimmig verabschiedete Gesetz wieder, das an sich eine behutsame aber beherzte Umsetzung vorgibt. Schon der Weg dorthin, der über eine mehr als einjährige konstruktive Diskussion in der breiten Öffentlichkeit, in den Medien und im Landtag geführt hat, zeigte, dass es nicht darum geht, Inklusion zu verordnen, sondern das Inklusionsgrundrecht als gesellschaftliche Aufgabe zu verstehen“. Die unterschiedlichen Perspektiven von Eltern, Lehrkräften, Kindern und Jugendlichen sowie betroffener Verbände und Institutionen zu berücksichtigen, hat sich als erfolgreicher Weg erwiesen, um nicht in ideologischen Diskussionen zu verharren, sondern alle Beteiligten als Menschen mit ihren spezifischen Bedürfnissen wahrzunehmen.
Besonders wichtig sei hier der Aspekt der Normalität, den die Ministerpräsidentin in ihrem Gastbeitrag in der ZEIT anführt. Es reicht aber nicht aus, bei dieser Feststellung stehen zu bleiben. Denn Inklusion steht für mehr, als für die Eingliederung behinderter Kinder in allgemein bildende Schulen. Sie steht für die Berücksichtigung unterschiedlicher Lebenswelten in der Schule und darüber hinaus. Auch deshalb gibt es im Saarland für die Erziehungsberechtigten einen Rechtsanspruch auf Beschulung in der Regelschule.
Die Umsetzung der UN-Behindertenkonvention stellt Inklusion nicht ins Belieben. Sie ist in Deutschland geltendes Recht und verpflichtet die Bundesländer dazu, geeignete Maßnahmen zu ergreifen, die zielgerichtet und wirksam sind, um ein progressives, inklusives Bildungssystem zu entwickeln. Alle Schulen und Schulformen, auch Gymnasien, stehen in der Pflicht die UN-Behindertenkonvention umzusetzen.
Commerçon betont: „Wir handeln realistisch und mit Augenmaß. Gleichwohl wollen wir nicht aufhören, den Ist-Zustand zu verbessern. Dass wir in diesem Punkt in diesem Land offenkundig an einem Strang ziehen, stimmt mich überaus optimistisch für die nächsten Schritte auf dem Weg zu einem inklusiven Bildungssystem – ja, zu einer inklusiven Gesellschaft.“
Quelle: Ministerium für Bildung und Kutur des Saarlandes vom 24.07.2014
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