Inklusion
Rund 1,3 Millionen Euro für Forschungsprojekt zur Inklusion in Kindertagesstätten
Forschungsvorhaben zur frühkindlichen Bildung: Ein gemeinsames Projekt der Leibniz Universität Hannover und der Medizinischen Hochschule Hannover wird mit rund 1,3 Millionen Euro vom Niedersächsischen Ministerium für Wissenschaft und Kultur (MWK) gefördert. Ziel ist die Professionalisierung von frühpädagogischen Fachkräften und deren Kompetenzausbau.
30.01.2017
Das Projekt "Alltagsintegrierte Unterstützung kindlicher Bildungsprozesse in inklusiven Kindertageseinrichtungen" ist eines von drei praxisbezogenen Vorhaben, das von 2017 bis 2019 aus dem Niedersächsischen Vorab der VolkswagenStiftung finanziell unterstützt wird. Die beiden anderen geförderten Projekte, ebenfalls zur frühkindlichen Pädagogik, laufen an den Universitäten Hildesheim und Göttingen. Insgesamt gibt es 3,9 Millionen Euro für die drei Verbundprojekte zum Thema "Frühkindliche Bildung und Entwicklung – Kooperative Forschung und Praxistransfer".
Das hannoversche Forschungsvorhaben mit dem Untertitel "Weiterentwicklung der professionellen Kompetenzen im Bereich der kognitiven Aktivierung in Fachkraft-Kind-Interaktionen" hat zum Ziel, pädagogische Fachkräfte in der Unterstützung kindlicher Lernprozesse weiter zu qualifizieren, damit insbesondere Kinder aus sozioökonomisch und soziokulturell benachteiligten Verhältnissen davon profitieren. Von der Leibniz Universität ist ein Team des Instituts für Sonderpädagogik, von der Medizinischen Hochschule das Institut für Epidemiologie, Sozialmedizin und Gesundheitssystemforschung beteiligt.
Ein besonderer Fokus des Projekts liegt auf der Sensibilisierung der pädagogischen Fachkräfte, kindliche Denk- und Problemlösungsstrategien sowie selbstgesteuertes Lernen in alltäglichen Interaktionssituationen zu fördern. Ganz neu ist die Kombination von kognitiver Aktivierung – also der Förderung der aktiven Auseinandersetzung der Kinder mit ihrem Lerngegenstand – mit dem Thema Gesundheit, etwa dem Ernährungs- und Bewegungsverhalten von Kindern. Hier ermöglicht die Verbindung (entwicklungs-)psychologischer, pädagogisch-didaktischer und Public-Health-Perspektiven einen erweiterten Blick auf die frühkindliche Bildung. Durch die Weiterbildung des pädagogischen Personals sollen diese beiden Bereiche im Kita-Alltag stärker verknüpft werden.
Die Effekte der Weiterbildung werden im Anschluss überprüft. Welche Auswirkungen zeigen sich insbesondere bei Kindern aus sozial benachteiligten Verhältnissen? Können durch die Stärkung der Denk-, Problemlöse- und Selbststeuerungskompetenzen deren Bildungschancen nachhaltig verbessert werden? Und wie können Multiplikatoren geschult und eingesetzt werden, damit möglichst viele Erzieherinnen und Erzieher profitieren können?
Die Niedersächsische Ministerin für Wissenschaft und Kultur, Gabriele Heinen-Kljajić, betont: „Die Projekte bearbeiten unterschiedliche Forschungsbereiche mit einem hohen Transferbezug, damit neue Erkenntnisse schnell in die Praxis gelangen.“ Die geförderten Forschungsvorhaben sollen die Professionalisierung von frühpädagogischen Fachkräften und deren Kompetenzausbau gezielt in den Blick nehmen.
Quelle: Leibniz Universität Hannover vom 17.01.2017
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