Inklusion

Integration in Arbeit für Jugendliche mit Behinderungen verbessern

Brandenburgs junge Menschen mit Behinderungen sollen mehr Chancen erhalten, auf dem allgemeinen Arbeitsmarkt Fuß zu fassen. Die Landesregierung werde dafür ihre Fördermöglichkeiten verstärken, gaben Arbeitsministerin Dagmar Ziegler und Bildungsminister Holger Rupprecht am Dienstag in Potsdam bekannt.

22.10.2009

Ein gemeinsames Modellprojekt solle dazu in diesem Schuljahr in den Städten Potsdam und Brandenburg an der Havel sowie in den Landkreisen Potsdam-Mittelmark und Teltow-Fläming erprobt werden.

Ziel des Projektes sei, dass Absolventen der Schulen mit dem sonderpädagogischen Förderschwerpunkt „geistige Entwicklung“ nicht mehr quasi automatisch von der Schule in die Werkstätten für behinderte Menschen wechselten, sondern dass ihnen alternative Beschäftigungen in der Wirtschaft und eine Integration in den ersten Arbeitsmarkt ermöglicht würden, betonten Ziegler und Rupprecht.

Erfahrungen wurden im vergangenen Schuljahr bereits an der Comenius-Schule in Potsdam in einem Pilotprojekt gesammelt, neue Wege erprobt und ein abgestuftes Unterstützungskonzept entwickelt. Dieses Konzept sieht neben der umfangreichen Information der Beteiligten und der Öffentlichkeit die Neuorganisation der Praktika in den Schulen mit dem sonderpädagogischen Förderschwerpunkt „geistige Entwicklung“ vor. Dabei sollen bereits frühzeitig die individuellen Kompetenzen der Schülerinnen und Schüler erkannt werden und entsprechende Fördermaßnahmen einschließlich betrieblicher Praktika sich anschließen.

Schwerpunkte dieses Konzeptes sind die Organisation, Begleitung und Auswertung der betrieblichen Praktika sowie die Beteiligung des Integrationsfachdienstes und der örtlichen Akteure für die Teilhabe am Arbeitsleben bei der Berufswegeplanung dieser Schüler bereits während der Schulzeit. Dazu zähle auch eine enge Abstimmung und Zusammenarbeit mit den regionalen Agenturen für Arbeit.

Das gemeinsam entwickelte Konzept, an dem neben den Ministerien für Arbeit und Bildung, die Regionaldirektion Berlin-Brandenburg der Bundesagentur für Arbeit, die Agentur für Arbeit Potsdam, das Integrationsamt, der regionale Integrationsfachdienst und die Schule Anteil hatten, soll jetzt in den genannten Regionen erprobt werden. Das Integrationsamt wird dies in den nächsten vier Jahren mit bis zu 300.000 Euro aus Mitteln der Ausgleichsabgabe fördern. Später soll dieses Konzept auf das gesamte Land Brandenburg übertragen werden.

Dagmar Ziegler: „Menschen mit Behinderungen - ob jung oder alt - müssen eine echte Chance auf Integration erhalten, ob in der Kita, der Schule oder auf dem Arbeitsmarkt. Und wir müssen dabei helfen, diesen Menschen zu ermöglichen, durch Arbeit ihren Lebensunterhalt selbst zu verdienen.“

Holger Rupprecht: „Ich freue mich, dass es uns gemeinsam gelungen ist, Konzepte zur verbesserten Teilhabe behinderter Menschen in der Arbeitswelt zu entwickeln und damit den Automatismus zu durchbrechen, dass Absolventen der Schulen mit sonderpädagogischem Förderschwerpunkt „geistige Entwicklung“ automatisch von der Schule in die Werkstätten für behinderte Menschen wechseln.“

Margit Haupt-Koopmann, Vorsitzende der Geschäftsführung der Regionaldirektion Berlin-Brandenburg der Bundesagentur für Arbeit (BA): „Für ein weitgehend unabhängiges und selbstbestimmtes Leben behinderter Menschen in unserer Gesellschaft ist auch eine behindertengerechte Integration am Arbeitsmarkt eine Voraussetzung. Unser gemeinsames Modellprojekt fördert und unterstützt behinderte junge Menschen individuell, um ihnen den Eintritt in eine - ihren Einschränkungen angemessene und geeignete - sozialversicherungspflichtige Beschäftigung zu ermöglichen. Über eine begleitete betriebliche Einarbeitung erfolgt in diesem Projekt der Übergang von der Schule in den Beruf. Behindertengerecht im Betrieb eingesetzt, können die Jugendlichen ihre Fähigkeiten und Stärken einbringen, um ihre beruflichen Chancen nutzen.“

Quelle: Ministerium für Arbeit, Soziales, Frauen und Familie des Landes Brandenburg

 

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