Gesundheit

Studie erfasst erstmals repräsentative Daten zur Kinder- und Jugendgesundheit in Sachsen-Anhalt

Die Gesundheit und das Gesundheitsverhalten von 11- bis 15-jährigen Kindern und Jugendlichen in Sachsen-Anhalt ist Thema einer representativen Erhebung im Kontext der HBSC-Studie. Ab März 2018 werden bis zu 3.500 Schülerinnen und Schüler zu ihrer Gesundheit befragt. Dabei geht es u.a. um Rauchen, Medienkonsum und tägliche Bewegung, aber auch Einflussfaktoren wie der soziale Kontext aus Familie, Schule und Freunden der Heranwachsenden wird erhoben. Die Ergebnisse werden genutzt, um Ansatzpunkte für die Prävention und Gesundheitsförderung zu identifizieren. 

19.02.2018

Seit vielen Jahren verantwortet Professor Dr. Matthias Richter den deutschen Befragungsteil der Studie „Health Behaviour in School-aged Children (HBSC)“, in der international und unter Schirmherrschaft der Weltgesundheitsorganisation (WHO) die Gesundheit und das Gesundheitsverhalten von Kindern und Jugendlichen untersucht werden. Neben dem bundesweiten Survey, der im vergangenen Befragungsturnus erstmals auch alle 16 Bundesländer umfasste, legt der Direktor des Instituts für Medizinische Soziologie der Medizinischen Fakultät der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg in einem neuen, auf zwei Jahre angelegten Projekt nun den Fokus ausschließlich auf Sachsen-Anhalt. Die repräsentative Erhebung, die im Kontext der „Health Behaviour in School-aged Children (HBSC) Studie“ erfolgt, wird von der Krankenkasse IKK gesund plus mit knapp 105.000 Euro finanziell unterstützt.

Gesundheit und Gesundheitsverhalten von Kindern und Jugendlichen 

„Für Sachsen-Anhalt sind bisher in dieser Form keine repräsentativen Daten vorhanden und im Rahmen der eigentlichen HBSC-Studie war die Ausführlichkeit, wie wir sie jetzt anstreben, nicht möglich“, erklärt Prof. Richter. 

Insgesamt sollen zwischen 3.000 und 3.500 Kinder und Jugendliche im Alter von elf, 13 und 15 Jahren an rund 50 Schulen aller Schulformen im Land befragt werden. In Anlehnung an die bundesweite HBSC-Studie werden beispielsweise die subjektive und psychosoziale Gesundheit, das Gesundheitsverhalten, das heißt auch Rauchen, Medienkonsum und tägliche Bewegung, sowie Einflussfaktoren wie der soziale Kontext aus Familie, Schule und Freunden der Heranwachsenden erhoben. Besonderes Augenmerk liegt auf dem schulischen Kontext; es sollen ganze Schulklassen befragt werden.

Wohlbefinden und Bedingungen gesunden Aufwachsens 

Ab März werden die Schulen in Sachsen-Anhalt kontaktiert. „Im Sinne einer möglichst großen Stichprobe würden wir uns sehr freuen, wenn viele Schulen kooperieren. Die Befragung der Schülerinnen und Schüler erfolgt anonym“, sagt Richter. Rückschlüsse auf einzelne Schüler und Klassen werden aus Gründen des Datenschutzes nicht möglich sein. „Die Abbildung der Daten wird nach der Verteilung der Schulformen erfolgen. Um eine Vergleichsmöglichkeit zu haben und Ergebnisse in Relation setzen zu können, steht aber jeweils der Landesdurchschnitt für die Schulformen zur Verfügung. Des Weiteren besteht dann zudem die Vergleichbarkeit innerhalb der Altersklassen“, sagt Richter. 

Ansatzpunkte für Prävention und Gesundheitsförderung 

Die Ergebnisse werden eine Bandbreite gesundheitsrelevanter Indikatoren für das Wohlbefinden und die Bedingungen des möglichst gesunden Aufwachsens bieten. Sie sollen genutzt werden, um Ansatzpunkte für die Prävention und Gesundheitsförderung zu identifizieren. 

Die IKK gesund plus, auf die Prof. Richter aktiv zugegangen war, finanziert das Projekt, denn die Krankenkasse hat im Sinne der frühzeitigen Prävention großes Interesse an den Studienergebnissen. 

„Mit der Jugendgesundheitsstudie haben wir das erste Mal in Sachsen-Anhalt die Möglichkeit, repräsentative Gesundheitsdaten für Kinder und Jugendliche international vergleichen und diese allen Präventionsakteuren in unserem Bundesland zur Verfügung stellen zu können. Die Ergebnisse bieten uns große Chancen, frühzeitig zielgerichtete Präventionsmaßnahmen gerade im Hinblick auf die Umsetzung des Präventionsgesetzes zu implementieren“, erläutert Uwe Schröder, Vorstand der IKK gesund plus.

Quelle: Universitätsklinikum Halle (Saale) 

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