Gesundheit
Staatssekretär Hillebrand ruft zur gemeinsamen Bekämpfung des Alkoholmissbrauchs auf
„Wir müssen den Alkoholmissbrauch gemeinsam bekämpfen“, forderte der Staatssekretär im baden-württembergischen Ministerium für Arbeit und Sozialordnung, Familien und Senioren, Dieter Hillebrand, gestern in Balingen. „Bewusster, mäßiger Alkoholgenuss kann durchaus Stil haben und Lebensfreude unterstützen“, so Hillebrand weiter.
18.06.2010
Dieter Hillebrand: „Dennoch dürfen wir die Augen nicht davor verschließen, dass ein Teil der Bevölkerung ein höchst gefährliches Konsumverhalten an den Tag legt.“
Besonders hatte der Staatssekretär dabei die Jugendlichen im Blick. So zeigt die Drogenaffinitätsstudie der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung aus dem Jahr 2008, dass rund drei Viertel der zwölf bis 17jährigen schon einmal Alkohol getrunken haben. „Und das, obwohl nach dem Jugendschutzgesetz der Konsum von Alkohol jeglicher Art für Jugendliche unter 16 Jahren nicht zulässig ist“, kritisierte Hillebrand und führte weiter an: Gleichzeitig hat sich die Einlieferung von Jugendlichen in Krankenhäuser wegen starken Alkoholkonsums in Baden-Württemberg seit 2001 mehr als verdoppelt. Waren es 2001 noch 1.792 Jugendliche von elf bis einschließlich 19 Jahren, die wegen der Folgen ihres Umgangs mit Alkohol vollstationär behandelt wurden, so mussten 2008 insgesamt 4.014 Jugendliche in Krankenhäusern behandelt werden. 1.357 der wegen Alkoholmissbrauchs stationär behandelten Kinder und Jugendlichen waren 2008 unter 16 Jahre alt. „Das darf nicht so bleiben“, forderte Hillebrand und dankte der BKK Gesundheit für ihr Engagement gegen den Alkoholmissbrauch. „Veranstaltungen wie diese, in der die verschiedenen Perspektiven im Umgang mit Alkohol beleuchtet werden, sind wichtig.“
Die Verhinderung von Alkoholmissbrauch - insbesondere bei Kindern und Jugendlichen - sei ein zentrales Anliegen der baden-württembergischen Suchtpolitik. „Wir müssen die persönlichen Kompetenzen der jungen Menschen stärken“, betonte der Staatssekretär. „Dabei geht es mir nicht darum, Alkoholgenuss an sich zu bekämpfen. Wir alle sollten Vorbilder sein und Jugendliche bei der Entwicklung einer Konsumkompetenz zu begleiten. Dennoch bleibt es unsere Aufgabe, gegen Alkoholmissbrauch vorzugehen“, machte er deutlich. „Wir brauchen die klare Botschaft, dass wir den Missbrauch von Alkohol nicht dulden.“ In Baden-Württemberg gebe es zahlreiche Beispiele für gute und erfolgreiche Suchtprävention. So sei im Bereich der Alkoholmissbrauchsprävention das in der Villa Schöpflin in Lörrach entwickelte Bundesmodellprojekt „HaLT“ (Hart am LimiT) inzwischen erfolgreich auf andere Bundesländer übertragen worden. Ferner hätten sich sehr gute Modelle beispielsweise in Konstanz („b.free“ unter Mitwirkung der Rotarier) oder in Sigmaringen („FESTKULTUR“) entwickelt.
Herausgeber: Ministerium für Arbeit und Sozialordnung, Familien und Senioren Baden-Württemberg
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