Gesundheit
Schlankere Schulanfänger: Bundesweiter Rückgang übergewichtiger Erstklässler
Seit den 80er Jahren steigt die Zahl der übergewichtigen Schulanfänger in Deutschland kontinuierlich an. Nun scheint dieser Trend zumindest gebrochen, stellt die Arbeitsgruppe von Prof. Martin Wabitsch von der Universitätskinderklinik in Ulm nach Sichtung der Untersuchungsergebnisse von mehr als 600.000 Einschülern aus allen Bundesländern fest.
08.09.2011
Die Wissenschaftlerin Dr. Anja Moß kommt nach der aufwändigen Auswertung der Schuleingangsdaten aus 2008 zu dem Ergebnis, dass nahezu alle Bundesländer einen Rückgang der Prävalenzzahlen für Übergewicht und Adipositas bei Einschülern verzeichnen können. Die Zahlen reichen von einem Rückgang bis zu 3% für Übergewicht und bis zu 1,8% für Adipositas. Von dieser Entwicklung ausgenommen sind Baden-Württemberg und Rheinland-Pfalz, wo ein leichter Anstieg zu registrieren war.
Prof. Martin Wabitsch von der Ernährungskommission der Deutschen Gesellschaft für Kinder- und Jugendmedizin (DGKJ) sieht allerdings weiterhin Bedarf an wissenschaftlich abgesicherten Präventionsprogrammen für Kinder, denn „diese erfreulichen Zahlen dokumentieren zwar einen Rückgang von Übergewicht und Adipositas, aber dennoch bleiben die Häufigkeitsratenraten übergewichtiger und adipöser Einschüler in Deutschland auf einem hohen Level“. So gelten 11,9 % der Schulanfänger in Bremen und Thüringen als übergewichtig, und im Saarland wird 5,4 % der Einschüler gar eine Adipositas bescheinigt.
Als wissenschaftlich gesicherte wirksame Maßnahmen zur Prävention von Übergewicht gelten vor allem die Reduktion des Verzehrs von zuckerhaltigen Getränken und des klassischen Fast Foods, die Reduktion des täglichen Medienkonsums sowie die Steigerung der Bewegung im Alltag. Eine besonders wichtige Rolle spiele hierbei die Vorbildfunktion der Eltern, so die Wissenschaftler.
Die aktuelle Auswertung zur Prävalenz von Übergewicht und Adipositas bei deutschen Schulanfängern wurde auf Basis der bundesweit obligaten Schuleingangsuntersuchungen von Anja Moß und weiteren Fachautoren erstellt und erscheint demnächst im European Journal of Pediatrics. Der Bericht fasst die Gewichtsdaten von insgesamt 607.444 Einschülern aus den 16 Bundesländern zusammen.
Quelle: Presseinformation der Deutschen Gesellschaft für Kinder- und Jugendmedizin e.V. (DGKJ) und der Arbeitsgemeinschaft Adipositas im Kindes- und Jugendalter (AGA)
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