Gesundheit

Saarland: Aktionswoche „Alkohol?! Weniger ist besser"

Der saarländische Minister Andreas Storm und LAGS-Geschäftsführer Franz Gigout appellieren an Jugendliche, den komatösen Alkoholkonsum drastisch zu reduzieren.

27.05.2013

Im Zeitraum vom 25. Mai bis 2. Juni 2013 findet bereits zum vierten Mal die bundesweite Aktionswoche „Alkohol?! Weniger ist besser“ statt. Der saarländische Gesundheitsminister Andreas Storm erklärt: „Der Alkoholkonsum von Erwachsenen bewegt sich in Deutschland auf einem sehr hohen Niveau. „Erschreckend“, so der Minister,“ist aber auch die Tatsache, dass die Zahl der Kinder und Jugendlichen, die wegen des so genannten „Komatrinkens“ medizinisch behandelt werden müssen, immer noch sehr hoch ist".

"Seit dem Jahr 2000 verzeichnen wir einen bundesweiten Anstieg des komatösen Alkoholkonsums bei Kindern und Jugendlichen, auf Bundes- und auf Landesebene.“ Im Saarland hat sich die Zahl der Krankenhausaufenthalte auf Grund von erhöhtem Alkoholkonsum bei Kinder und Jugendlichen in der Altersgruppe von 10 – 20 mehr als verdoppelt.  Während es im Jahr 2000 208 Krankenhausaufenthalte zu verzeichnen gab, waren es 2011 bereits 455.

Franz Gigout, Geschäftsführer der LandesArbeitsgemeinschaft für Gesundheitsförderung Saarland e.V. (LAGS), ergänzt: „Aktuelle Studien des Mannheimer Zentralinstituts für seelische Gesundheit zeigen einen Zusammenhang zwischen frühem Alkoholkonsum während der Pubertät und dem Risiko, im Erwachsenenalter mehr und häufiger Alkohol zu konsumieren. Deshalb müssen Präventionsprogramme künftig sehr viel gezielter auf junge Menschen in der Pubertät zugeschnitten werden. Die LAGS wird diese Thematik während der  Aktionswoche Alkohol auf ihrer Internetseite aufgreifen.“

Die saarländische Landesregierung hatte bereits Anfang des Jahres einen „Runden Tisch Alkoholmissbrauch bei Kindern, Jugendlichen und jungen Erwachsenen“ installiert. „Unser Ziel ist es“, so Minister Storm, „gemeinsam entsprechende Handlungsstrategien für den präventiven und den ordnungspolitischen Bereich zu entwickeln, um die Zahl der Alkoholintoxikation bei Kindern und Jugendlichen drastisch zu reduzieren.“ Der Runde Tisch war bereits im April zu seiner ersten Sitzung zusammengekommen, um eine breite Palette von Maßnahmen zu diskutieren. In einem Workshop am 29. August sollen nun einzelne Projekte vorgestellt werden, um auf dieser Grundlage Handlungsempfehlungen zu entwickeln. Beim „Runden Tisch“ sind die zuständigen Ministerien, Vertreterinnen und Vertreter aller gesellschaftspolitisch relevanten Organisationen, Institutionen und Vereine vertreten.

Hintergrund:

Ziel der Aktionswoche ist es, die Menschen mit persönlicher Ansprache in ihren unterschiedlichen Lebens- und Arbeitsbereichen zu erreichen. Die Aktionswoche ist eine Präventionskampagne, die für Freiwilligkeit und Ehrenamt, Bürgerbeteiligung und Selbsthilfe steht. Alle, die Alkohol trinken – also 90 Prozent der Bevölkerung – sollen angeregt werden, ihr Trinkverhalten einzuschätzen und zu prüfen, ob der eigene Konsum von Bier, Wein und Schnaps gesundheitsverträglich ist. Themen werden unter anderem sein: Die Substanz Alkohol, Alkohol & Gesundheit, Alkohol und Medikamente, Alkohol und Schwangerschaft und vieles mehr. Die Deutsche Hauptstelle für Suchtfragen (DHS) unterstützt federführend die Veranstalter in den Regionen, indem sie den organisatorischen Rahmen der Veranstaltungen setzt und ihnen Materialien für die Öffentlichkeitsarbeit zur Verfügung stellt. Mechthild Dyckmans, Drogenbeauftragte der Bundesregierung, ist Schirmherrin der Aktionswoche. Breiten Zuspruch findet die Aktionswoche Alkohol auch in der Schweiz und in Liechtenstein, in denen ebenfalls viele Aktionen stattfinden werden.

Quelle: Ministerium für Soziales, Gesundheit, Frauen und Familie des Saarlandes vom 24.05.2013

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