Gesundheit

Saarländisches Schulobstprogramm geht in die nächste Runde

Am 15. März 2010 ist das Saarländische Schulobstprogramm in eine neue Projektphase gestartet. Bis zu den Sommerferien werden 83 Grund-, Förder- und Waldorfschulen mit rund 10.200 Schülerinnen und Schülern dreimal wöchentlich mit frischem Obst und Gemüse beliefert.

25.03.2010

Umweltministerin Simone Peter und Bildungsminister Klaus Kessler besuchen am 22. März die Förderschule „Lernen“ in Saarbrücken und informieren sich über die Umsetzung des Programms.

„Obst und Gemüse spielen bei der Bekämpfung der Fettleibigkeit ebenso wie bei der Vorbeugung gegen Herz-Kreislauferkrankungen, Krebs und Diabetes eine wichtige Rolle“, so Umweltministerin Simone Peter. „Wer aber in seiner Kindheit wenig Obst und Gemüse isst, ändert in der Regel seine Gewohnheiten auch als Erwachsener nicht - und gibt sie wiederum an die eigenen Kinder weiter. Über das Schulobstprogramm möchten wir daher nicht nur die Kinder mit frischem Obst und Gemüse versorgen, sondern auch ihre Ernährungsgewohnheiten nachhaltig prägen.“

Die Anregungen und Kritiken aus den ersten beiden Phasen des Schulobstprogrammes wurden dabei in der aktuellen Projektphase berücksichtigt. So werden die Kosten, die für das vom Lehrer verzehrte Obst anfallen, aktuell vom Bildungsministerium übernommen. Dies ist notwendig, da das Obst/Gemüse laut EU-Vorgabe nur den Kindern zugute kommen darf, es aber aus pädagogischen Gründen sinnvoll ist, dass die Lehrkräfte ebenfalls mitessen.

„Es ist uns ein Anliegen, das Programm unter Berücksichtigung der Rückmeldungen aller Beteiligten (Lehrkörper, SchülerInnen, Eltern) weiter zu optimieren, damit möglichst viele Schülerinnen und Schüler Schulobst erhalten“, so Bildungsminister Kessler. „Das Schulobstprogramm wird sich auch in Zukunft weiterentwickeln: So wird das Programm ab dem Schuljahr 2010/11 auf alle SchülerInnen der Förderschulen ausgeweitet, statt wie bisher nur auf die Klassenstufen 1-4. Außerdem prüfen wir, inwieweit sich die Regionalität (Obst und Gemüse aus dem Saarland) und die Erhöhung des Anteils ökologischer Ware fördern lassen“, fügte Umweltministerin Peter hinzu.

Die Anzahl der teilnehmenden Schulen ist gegenüber der ersten Projektphase von 70 auf 83 Schulen gestiegen. Die teilnehmenden Schulen sind über das gesamte Saarland verteilt. Die meisten Schulen nehmen im Regionalverband Saarbrücken teil, die prozentual gesehen höchste Beteiligung ist im Kreis Merzig-Wadern zu verzeichnen. Insgesamt stehen 2010 im Saarland rund 600.000 € für das Schulobstprogramm zur Verfügung, von denen 50% die EU und 50% das Land tragen. 

Hintergrund: 

Die Europäische Union stellt im Rahmen des EU-Schulobstprogramms den Mitgliedstaaten jährlich 90 Millionen Euro für den Ankauf von Obst und Gemüse und die Verteilung an Schulen zur Verfügung.

In Deutschland hat das Saarland als erstes Bundesland bereits im Jahr 2009 mit dem Schulobstprogramm begonnen - und zwar im Rahmen einer Pilotphase und einer ersten sechswöchigen Projektphase. Im Jahr 2010 führt das Saarland das Programm nun fort. Die Länder Baden-Württemberg, Bayern, Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz, Sachsen-Anhalt und Thüringen werden mit dem Schulobstprogramm in diesem Jahr starten.

Die Schulen werden an 3 Wochentagen mit frischem Obst und Gemüse versorgt (130g/Kind). Das Obst ist klassenweise vorportioniert und enthält pro Tag 2 Sorten Obst/Gemüse der Handelsklasse I. 10% der Ware müssen aus ökologischem Anbau stammen und die Äpfel müssen aus dem Saarland sein, sofern saarländische Ware vorhanden ist.

Der Inhalt der Obstkisten variiert nach saisonalem und regionalem Angebot und enthält neben süßem Obst (u.a. Äpfel, Birnen, Bananen, Erdbeeren, Mirabellen, Tauben etc.) auch nicht-süße Rohkost (Paprika, Gurken, Radieschen, Tomaten, Kohlrabi).

Die individuelle Durchführung in den Schulen/Klassen richtet sich nach den Gegebenheiten vor Ort. Die notwendigen Materialien (Messer, Schneidbrettchen, Seihschüssel, Geschirrhandtücher u.ä.) müssen von den Schulen gestellt werden.

Die Teilnahme am Projekt ist freiwillig, interessierte Schulen können für das nächste Schuljahr einen Antrag an das MUEV stellen.

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