Gesundheit
NRW: Landesinitiative „Starke Seelen“ soll psychische Gesundheit von Kindern und Jugendlichen verbessern
Mit der Initiative „Starke Seelen“ weitet die Landesregierung des Landes Nordrhein-Westfalen die Aktivitäten zur Vermeidung von psychischen Störungen bei Kindern und Jugendlichen aus.
10.10.2013
„Unser Ziel ist es, die psychische Gesundheit von Kindern und Jugendlichen nachhaltig zu stärken“, erklärte Gesundheitsministerin Barbara Steffens in Düsseldorf. „Wir wollen die Erprobung neuer Konzepte gezielt fördern und durch unsere Landesinitiative ‚Starke Seelen‘ möglichst viele Partnerinnen und Partner gewinnen. Denn wir brauchen ein tragfähiges Netzwerk aus vielfältigen Angeboten, damit Kinder und Jugendliche sowie ihre Familien stets die Hilfe und Unterstützung erhalten, die sie benötigen“, so Ministerin Steffens weiter.
Zum Erhalt der psychischen Gesundheit spielen viele Faktoren eine entscheidende Rolle: Geborgenheit, Vertrauen, sichere Bindung, der Zusammenhalt in der Familie und ein positives Lebensumfeld. Wichtig sind aber auch die soziale Lage sowie der Zugang zu medizinischen und psychosozialen Hilfen. Die Landesinitiative ist als Gemeinschaftsaktion aller Verantwortungsträger angelegt. Sie ist daher auf die Beteiligung möglichst vieler Institutionen und Professionen aus unterschiedlichen Bereichen angewiesen.
Eine Mitwirkung in der Landesinitiative ist auf drei Wegen möglich:
1. Verbreitung von Maßnahmen und Projekten guter Praxis
Projekte, die den Anforderungen der Landesinitiative entsprechen, können in eine Datenbank aufgenommen werden. Sie können zudem mit dem „Logo“ der Landesinitiative als Beispiele guter Praxis ausgezeichnet werden.
2. Bewerbung um Fördermittel für innovative Projekte
Die Landesinitiative fördert die modellhafte Erprobung neuer Konzepte und Maßnahmen zur Verbesserung der Prävention von psychischen Störungen bei Kindern und Jugendlichen. Dabei soll ein besonderer Fokus auf die Sicherstellung von Kontinuität und Vernetzung von Angeboten im gesundheitlichen Bereich im Sinne einer Präventions- und Hilfekette gesetzt werden. Die Kommunen sollen bei der Entwicklung und Umsetzung von Ansätzen zur sozialraumorientierten Prävention und Hilfe Unterstützung erfahren.
3. Mitwirkung bei kommunalen Aktivitäten
In vielen Kommunen finden bereits Maßnahmen zur Förderung der psychischen Gesundheit von Kindern und Jugendlichen statt. Hier geht der Appell an alle Institutionen, Fachleute und engagierte Laien, sich zu beteiligen. Die Gesundheitsämter und Geschäftsstellen der kommunalen Gesundheitskonferenzen geben Auskunft darüber, zu welchen Themen bereits Angebote existieren, wo besondere Unterstützung notwendig ist oder in welchen Bereichen eigene Initiativen sinnvoll und erwünscht sind.
Gesundheitsministerin Steffens appelliert an alle potentiellen Partnerinnen und Partner: „Seien Sie dabei, denn es lohnt sich in mehrfacher Hinsicht:
- für Sie selbst, weil Ihr Engagement Wertschätzung erfährt und anderen zum Vorbild dienen wird;
- für die Gesellschaft, weil ihre Zukunftsfähigkeit durch ein gesundes Aufwachsen junger Menschen entscheidend bestimmt wird;
- vor allem aber für die betroffenen Kinder und Jugendlichen, weil sie Unterstützung erhalten, die genau auf ihre Bedürfnisse ausgerichtet und leichter zugänglich ist.“
Über die Landesinitiative „Starke Seelen“ informiert ein Faltblatt. Es kann im Internet bestellt oder heruntergeladen werden unter <link http: www.mgepa.nrw.de ministerium service>www.mgepa.nrw.de/ministerium/service oder telefonisch bei Nordrhein-Westfalen direkt 0211 837-1001 (Veröffentlichungsnummer 139) angefordert werden.
Weitere Informationen zur Landesinitiative, den Beteiligungsmöglichkeiten und dem Förderverfahren enthält die Internetseite des Präventionskonzepts NRW unter <link http: www.praeventionskonzept.nrw.de psyche>www.praeventionskonzept.nrw.de/psyche/. Auskünfte erteilt auch das Landeszentrum Gesundheit, E-Mail: <link>starke.seelen@lzg.gc.nrw.de
Hintergrund:
- Die Krankenhaushäufigkeit wegen psychischer Krankheiten bei Kindern und Jugendlichen in Nordrhein-Westfalen ist von 2000 bis 2010 um etwa 76 Prozent gestiegen
- Die Zahl der Kinder und Jugendlichen, die Psychopharmaka einnehmen, ist von 2005 bis 2012 zwischen 50 Prozent (15-19-Jährige) und 80 Prozent (10-14-Jährige) gestiegen.
- Zehn Prozent aller Jungen und 3,5 Prozent aller Mädchen in Deutschland erhalten mittlerweile zumindest phasenweise eine Arzneimittelverordnung für Ritalin (medikamentösen Therapie bei Hyperaktivität).
Quelle: Ministeriums für Gesundheit, Emanzipation, Pflege und Alter Nordrhein-Westfalen vom 08.10.2013
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