Gesundheit

Neue Wege in die Welt der Hörenden

"Zum Glück gibt es neue Wege, um gehörgeschädigten Kindern effektiv zu helfen: das Cochlear Implant - einer wirklich herausragenden Errungenschaft der modernen Medizintechnik. Um unseren Jüngsten bestmöglich zu helfen, sind aber ein frühes Erkennen der Hörschädigung und eine intensive Frühförderung unerlässlich! Die Früherkennung ist hier ganz klar der Schlüssel zum Erfolg! Es ist dringend notwendig, dass gehörlos geborene Kinder möglichst frühzeitig ein Implantat bekommen," so Bayerns Sozialministerin Christine Haderthauer.

10.06.2010

"Neben der Früherkennung braucht es aber auch eine individuelle Förderung im Säuglingsalter. Das Sozialministerium hat deshalb am Lehrstuhl für Gehörlosen- und Schwerhörigenpädagogik der LMU München die Studie 'Entwicklung eines Beratungskonzepts für Familien mit beim Hörscreening hörauffälligen Kindern in Frühförderstellen', unterstützt. Die Ergebnisse zeigen klar: Das Cochlear Implant ist eine absolute Bereicherung. Es gibt keinen Grund seinem Kind die Versorgung mit einem Cochlear-Implant vorzuenthalten und ihm den Weg in die Welt der Hörenden zu versperren", so Haderthauer abschließend mit Blick auf den diesjährigen Cochlear-Implant-Tag. 

Durch das Cochlear Implant, eine Innenohrprothese, wird eine Schallwahrnehmung - ähnlich dem Hören - erzeugt. Es eignet sich vor allem für taub geborene Kinder, Ertaubte sowie hochgradig Schwerhörige. Das Cochlear-Implant ermöglicht zum einen gehörlosen Kindern Sprache zu erlernen zum anderen Gehörlosen oder hochgradig Schwerhörigen im Beruf und Alltag besser zu bestehen. Ein Neugeborenen-Hörscreening, das in Bayern in Modellprojekten in der Oberpfalz und in Oberfranken erprobt wurde, ermöglicht die Früherkennung von schweren Hörstörungen bereits wenige Tage nach der Geburt und schafft die Voraussetzung für eine frühzeitige Diagnosestellung und Einleitung von Therapiemaßnahmen innerhalb der ersten sechs Monate. Seit 01.01.2009 ist das Neugeborenen- Hörscreening als Kassenleistung anerkannt und ermöglicht damit eine flächendeckende frühzeitige Erfassung der Hörstörungen. Von einer angeborenen, beidseitigen, therapiebedürftigen Hörstörung ist circa eins von 1000 Neugeborenen betroffen, mit der Folge von Schwierigkeiten in der sprachlichen, psychosozialen und intellektuellen Entwicklung insbesondere bei verzögerter Diagnosestellung und Therapiebeginn.

ik

Back to Top