Gesundheit

Modellprojekt zur Prävention von sexuell übertragbaren Infektionen bei Jugendlichen

Jugendliche und junge Erwachsene wissen noch immer nur wenig über die Übertragungsrisiken, Schutzmöglichkeiten und Symptome von sexuell übertragbaren Infektionen (STI). In einem Modellprojekt bietet die Ärztliche Gesellschaft zur Gesundheitsförderung Informationsstunden zu STI in Schulen an.

25.08.2017

Es hat eine lange Tradition, dass Ärztinnen und Ärzte der Ärztlichen Gesellschaft zur Gesundheitsförderung e.V. (ÄGGF) Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene in Schulen altersabhängig über Themen zur sexuellen und reproduktiven Gesundheit informieren. Bisher standen sexuell übertragbare Infektionen (STI) weniger im Mittelpunkt der schulischen Sexualaufklärung. Jugendliche und junge Erwachsene wissen noch immer nur wenig über die Übertragungsrisiken, Schutzmöglichkeiten und Symptome von STI, obwohl sie teilweise sogar selbst von STI wie Chlamydien oder HPV betroffen sind. Die Ärztliche Gesellschaft zur Gesundheitsförderung nimmt das zum Anlass, mit Beginn des neuen Schuljahres bundesweit Informationsstunden zu STI in Schulen anzubieten. Das auf drei Jahre angelegte Modellprojekt wird von der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) und dem Verband der Privaten Krankenversicherung e. V. (PKV) gefördert.

Wissen und Handlungskompetenz der Jugendlichen zu STI stärken

Hierzu erklärt Dr. Heidrun Thaiss, Leiterin der BZgA: „Das Modellprojekt ergänzt die umfangreiche Arbeit der BZgA im Bereich der HIV/STI-Prävention in der Lebenswelt Schule. Wir halten es für dringend erforderlich, das Wissen zu den relevanten STI bereits im Jugendalter zu erhöhen und dadurch junge Menschen in ihrer Handlungskompetenz zu stärken. Der aufsuchende primärpräventive Ansatz der ‚ärztlichen Informationsstunde‘ leistet hierzu einen wichtigen Beitrag.“

Dr. Volker Leienbach, Direktor des Verbandes der Privaten Krankenversicherung e.V, ergänzt: „Gerade im Jugendalter beschäftigen sich junge Menschen stark mit dem Thema Sexualität. Es ist deshalb ein guter Zeitpunkt, um sie auch über die Gefahren von AIDS und anderen sexuell übertragbaren Krankheiten aufzuklären. Das versetzt sie in die Lage, sich verantwortungsbewusst zu verhalten und Risiken zu vermeiden, die sie unter Umständen ihr Leben lang bereuen könnten.“

Hohes Interesse und Informationsbedürfnis bei jungen Menschen

Die Ärztinnen und Ärzte der Ärztlichen Gesellschaft zur Gesundheitsförderung bestätigen ein hohes Interesse und ein Informationsbedürfnis bei den jungen Menschen zu STI. Diese Beobachtungen decken sich mit den Ergebnissen der Repräsentativerhebung ‚AIDS im öffentlichen Bewusstsein 2016‘, die die BZgA in regelmäßigen Abständen durchführt. Während HIV/AIDS einen hohen Bekanntheitsgrad in der Bevölkerung hat, sind andere für Deutschland relevante STI deutlich weniger bekannt.

Das Modellprojekt an Schulen

Die ÄGGF Ärztinnen und Ärzte sprechen mit den Jugendlichen in Mädchen- und Jungengruppen in vertraulicher Atmosphäre ab der 8. Klasse. Wichtige Themen sind dabei neben der Kenntnis verschiedener STI Übertragungsrisiken, Verhütungsmethoden und Schutzmaßnahmen (Safer Sex/Impfen), das Erkennen von Symptomen, die Kommunikation mit dem Partner bzw. der Partnerin sowie die Information über geeignete Beratungs- und Behandlungsangebote.

Mehr <link http: www.äggf.de external-link-new-window zum modellprojekt auf der webseite>Informationen finden Sie auf der Webseite der ÄGGF.

Quelle: Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung vom 25.08.2017

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