Gesundheit

Modellprojekt des Landes Mecklenburg-Vorpommern: Hilfen für Kinder von psychisch erkrankten Eltern

Wenn Eltern psychisch erkranken, brauchen Kinder frühzeitig Hilfe und betroffene Mütter oder Väter und deren Angehörige Beratung und Perspektiven. Genau hier setzt das niederschwellige Angebot „Perlentaucher“ an. Es bietet kostenlose und antragsfreie Hilfe, Beratung von Eltern und sozialem Umfeld bzgl. der psychischen Entlastung der Kinder sowie Vermittlung von weiteren Hilfsangeboten und Präventionskursen.

02.08.2017

Die Beratungsstelle der AWO Vielfalt Mecklenburgische Seenplatte in Waren (Müritz) ist ein durch das Sozialministerium mit 60.000 Euro im Jahr gefördertes dreijähriges  Modellprojekt. Ministerin Stefanie Drese besuchte am 2. August die am 23. Juni 2017 eröffnete Einrichtung im Rahmen ihrer Sommertour durch den Landkreis Mecklenburgische Seenplatte und zeigte sich beeindruckt: „Kinder werden von dem sehr gut geschultem Personal zunächst einmal aufgefangen und von einem Teil ihrer aufgebürdeten Verantwortung entlastet. Sie können wieder Kinder sein. Das ist für ihre Entwicklung ganz wichtig“, so Drese.

Kinder sind bedroht von Vernachlässigung, Gewalt oder Unterversorgung

Kinder erleben ihre psychisch kranken Eltern in extremen oder schwankenden Gefühlszuständen. Das ist für sie verstörend und belastend, sie sind oft hin und her gerissen von eigener Angst, Einsamkeit und Scham. Gleichzeitig droht ihnen Vernachlässigung, Gewalt oder Unterversorgung – das Wohl des Kindes ist gefährdet.

„Perlentaucher“ bietet kostenlose und antragsfreie Hilfe, Beratung von Eltern und sozialem Umfeld bzgl. der psychischen Entlastung der Kinder, Vermittlung von weiteren Hilfsangeboten, Präventionskurse u.v.m.

„Wir schaffen damit einen Zufluchtsort aus dem Alltag, der die Bedürfnisse der betroffenen Kinder in den Mittelpunkt stellt und Wege aufzeigt, wie sie altersspezifisch entlastet und gestärkt werden können“, verdeutlichte Drese.

Der Bedarf an den Unterstützungsangeboten ist nach Einschätzung der Ministerin vorhanden. Das hätte bereits die Arbeit in den ersten Wochen gezeigt. Zudem gebe es  viele Beratungsanfragen. Drese: „Das Sozialministerium will mit der Anschubfinanzierung ein dauerhaftes Angebot etablieren. Ich freue mich sehr darüber, dass der Landkreis Mecklenburgische Seenplatte großes Interesse signalisiert hat, die Beratungsstelle nach der Projektphase weiterzuführen.“

Quelle: Ministerium für Soziales, Integration und Gleichstellung Mecklenburg-Vorpommern vom 02.08.2017

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