Gesundheit

Mit Sexualaufklärung die Gesundheit Heranwachsender fördern

Im Rahmen einer Internationalen Fachkonferenz wurden neue Studienergebnisse zum Status von Sexualaufklärung in 24 europäischen Ländern vorgestellt. Junge Menschen sollen über ihre Sexualität und Lebensführung selbstbestimmt entscheiden können. Dafür benötigen sie umfassende Informationen, die wesentlich sind für ein gesundes Aufwachsen und persönliches Wohlbefinden.

17.05.2017

Am Montag und Dienstag (15./ 16.05.2017) fand in Berlin die zweitägige internationale Fachkonferenz zum Thema "Sexuality Education: Lessons Learned and Future Developments in the WHO European Region" statt. Hierzu hatte die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) als WHO-Kollaborationszentrum mit dem Schwerpunkt Sexualaufklärung Expertinnen und Experten aus den Bereichen sexuelle und reproduktive Gesundheit sowie Sexualaufklärung aus der europäischen WHO-Region (einschließlich Osteuropa und Zentralasien) eingeladen.

Sexualität und Lebensführung

Erstmalig wurden Studienergebnisse der BZgA und der International Planned Parenthood Federation zum Stand der Sexualaufklärung in 24 Ländern dieser Region vorgestellt. Demnach ist Sexualaufklärung in 15 der 24 untersuchten Länder gesetzlich verankert, in zehn Ländern ist es ein Pflichtfach in der Schule. In ebenfalls zehn Ländern wird Sexualaufklärung ganzheitlich betrachtet. Junge Menschen sollen über ihre Sexualität und ihre Lebensführung selbst bestimmen können und dazu befähigt werden, verantwortungsbewusste Entscheidungen zu treffen. Das können sie am besten, wenn sie umfassend über sexuelle und reproduktive Gesundheit sowie über ihre damit verbundenen Rechte informiert sind. Sexuelle und reproduktive Gesundheit ist ein entscheidender Faktor menschlicher Lebensqualität, der ohne Aufklärung und Bildung nicht zu erreichen ist.

Gesundheit und Wohlbefinden 

Dr. med. Heidrun Thaiss, Leiterin der BZgA, betont: "In vielen Ländern der WHO-Europaregion ist Sexualaufklärung auf einem guten Weg und mittlerweile fester Bestandteil des Schulunterrichts. Neben Themen wie biologischen Abläufen und Reproduktion werden auch soziale, ethische und emotionale Aspekte von Sexualität aufgegriffen. Ganzheitliche und rechtebasierte Sexualaufklärung trägt wesentlich zur gesunden Entwicklung und zum Wohlbefinden von Heranwachsenden bei.“ Zudem kann ganzheitliche Sexualaufklärung und deren multisektorale Verankerung die Anzahl von Teenagerschwangerschaften deutlich reduzieren.

Sexualaufklärung als Gesundheitsförderung

Ziel der internationalen Fachkonferenz ist es, Sexualaufklärung als integralen Bestandteil der Gesundheitsförderung und als entscheidendes Element der gesunden Entwicklung von Heranwachsenden zu stärken. Die Konferenz bietet eine Plattform für den wissenschaftlichen Austausch zu neuen Forschungsergebnissen und aktuellen Praxisbeispielen für verschiedene Altersstufen und Bevölkerungsgruppen. Die Entwicklungen und der gegenwärtige Stand der Sexualaufklärung in Ländern der WHO-Europaregion sowie die aktuellen Herausforderungen bei der Implementierung von Sexualaufklärung und der Verbesserung ihrer Qualität bilden weitere Schwerpunkte der Veranstaltung.

Hintergrund

Die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung hat den gesetzlichen Auftrag, Konzepte zur Sexualaufklärung für verschiedene Zielgruppen zu entwickeln - auch in Zusammenarbeit mit internationalen Partnern. Seit 2003 ist die BZgA WHO-Kollaborationszentrum für sexuelle und reproduktive Gesundheit mit dem Themenschwerpunkt Sexualaufklärung in der europäischen Region. Sie entwickelt Standards und Rahmenwerke für politische Entscheidungsträger und -trägerinnen sowie Praktiker, betreut Forschungsprojekte und organisiert internationale Konferenzen und Workshops zum wissenschaftlichen Austausch und Netzwerken.

Weitere <link http: www.bzga-whocc.de internationale-konferenz-2017 external-link-new-window und programm zur internationalen>Informationen und das detaillierte Programm stehen auf der BzgA-Webseite zur Verfügung.

Quelle: Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung vom 15.05.2017

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