Gesundheit

Mehr Menschen stehen Impfungen positiv gegenüber

Immer mehr Menschen in Deutschland haben eine positive Einstellung zum Impfen. Dies zeigen die neuen Daten der Befragung der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung „Einstellungen, Wissen und Verhalten von Erwachsenen und Eltern gegenüber Impfungen“. Dennoch bestehen weiterhin Wissenslücken zum Impfschutz sowie Vorbehalte und Ängste gegenüber Impfungen.

16.01.2020

Die Studiendaten belegen, dass sich 77 Prozent der Erwachsenen „befürwortend“ oder „eher befürwortend“ für eine Impfung aussprechen, 17 Prozent haben teilweise Vorbehalte und sechs Prozent lehnen eine Impfung ab. Damit ist der Anteil der Erwachsenen, die Impfungen befürworten bzw. eher befürworten, gestiegen. Im Jahr 2012 lag er bei 61 Prozent.

Wissenslücken beim Imfpschutz

Dr. med. Heidrun Thaiss, Leiterin der BZgA, betont: „Dass immer mehr Menschen in Deutschland Impfungen positiv gegenüberstehen, ist eine erfreuliche Entwicklung. Denn Impfungen sind der bestmögliche Schutz vor ansteckenden Infektionskrankheiten. Unsere Studiendaten belegen aber auch Wissenslücken – so sind die Impfempfehlungen gegen Masern im Erwachsenenalter in der Gruppe der nach 1970 Geborenen nur 28 Prozent der Befragten bekannt. Hier gilt es, diese Personen zukünftig verstärkt und gezielt zu informieren. Wir werden unsere qualitätsgesicherten Informationsangebote dahingehend spezifisch weiterentwickeln.“

Ein Teil der Befragten äußert trotz grundsätzlicher Impfbereitschaft Vorbehalte und Ängste gegenüber Impfungen. Mehr als ein Viertel ließ nach eigenen Angaben in den vergangenen Jahren eine oder mehrere anstehende Impfungen nicht durchführen. 29 Prozent begründen dies mit Angst vor Nebenwirkungen und 21 Prozent zweifeln an dem Schutz der Impfung vor einer Krankheit.

Mehrheit der Eltern erachtet Impfungen als wichtig

Was die Befragung von Eltern im Rahmen der BZgA-Studie betrifft, erachtet die überwiegende Mehrheit Impfungen als wichtig: 80 Prozent stehen diesen positiv gegenüber. 14 Prozent geben an, dass ihre Einstellung gegenüber Impfungen teils befürwortend, teils ablehnend ist, und fünf Prozent haben eine ablehnende Haltung. Speziell den Impfschutz von Kindern gegen Masern betreffend betrachten 57 Prozent der Eltern ihn als besonders wichtig und 34 Prozent als wichtig. Acht Prozent der Befragten geben an, dass er für sie nicht wichtig sei.

Schlüsselrolle von Ärzten

Den BZgA-Studiendaten zufolge kommt nach wie vor der Ärzteschaft die Schlüsselrolle bei der Aufklärung zu gesundheitsrelevanten Themen zu: Das persönliche Gespräch mit einem Arzt oder einer Ärztin ist für nahezu alle befragten Personen (97 Prozent) die bevorzugte Informationsquelle für Impfungen. Eine große Mehrheit der Befragten findet es ebenfalls (sehr) gut, durch ein Gespräch mit einer medizinischen Fachkraft (90 Prozent) oder über Informationsbroschüren und Faltblätter (74 Prozent) informiert zu werden.

Hintergrund

Für die bundesweite BZgA-Repräsentativbefragung  „Einstellungen, Wissen und Verhalten von Erwachsenen und Eltern gegenüber Impfungen“ wurden im Zeitraum Juli bis September 2018 bundesweit 5.054 Personen im Alter von 16 bis 85 Jahren befragt.

Der Ergebnisbericht der Studie steht auf der Webseite der BZgA zur Verfügung.

Mehr Informationen zum Thema finden sich auf der Webseite: www.impfen-info.de

Quelle: Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung vom 14.01.2020

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