Gesundheit

Kindersicherheitstag 2019: Eltern unterschätzen Unfallgefahren zu Hause

Die Gefahren lauern dort, wo wir uns besonders geborgen fühlen. Das Thema Kinderunfälle verknüpfen Eltern häufig mit dem Straßenverkehr. Dabei sind Säuglinge und Kinder bis zum dritten Lebensjahr wesentlich häufiger von Unfällen in den eigenen vier Wänden betroffen. Eine Studie der Bundesarbeitsgemeinschaft (BAG) Mehr Sicherheit für Kinder zeigt jedoch: Eltern unterschätzen Gefahren zu Hause.

07.06.2019

Die Bundesarbeitsgemeinschaft Mehr Sicherheit für Kinder e.V. (BAG) und ihre Kooperationspartner Ariel und Lenor aus dem Hause P&G setzen sich deshalb auch dieses Jahr anlässlich des Kindersicherheitstages am 10. Juni 2019 gemeinsam für mehr Sicherheit zu Hause ein.

Häusliches Umfeld ist der häufigste Unfallort

„Eltern neigen dazu, die Gefahren für Kleinkinder im häuslichen Umfeld zu unterschätzen“, erklärt Stefanie Märzheuser, Präsidentin der BAG. „Aus meiner langjährigen Praxis als Kinderchirurgin weiß ich, dass sich Kinder in den ersten Lebensjahren häufiger in der eigenen Wohnung verletzen als im Straßenverkehr.“ Nach einer aktuellen repräsentativen Umfrage der BAG von über 1.000 Eltern hatte jedes fünfte Kind im vergangenen Jahr einen Unfall, der ärztlich behandelt werden musste. 64 Prozent der Eltern sagen, dass das eigene Kind in der eigenen Wohnung nicht gefährdet ist, nur jedes zehnte Elternteil geht hier von einem Unfallrisiko aus.

Zum Vergleich: Knapp die Hälfte der Eltern findet ihr Kind im Straßenverkehr gefährdet. Dabei zeigt die Studienlage, dass mit knapp zwei Drittel der Unfälle von Kleinkindern das häusliche Umfeld der häufigste Unfallort ist.

Begehbare „Riesenküche“ zum Kindersicherheitstag

Die Risiken für die Jüngsten verteilen sich über die gesamte Wohnung. Ein häuslicher Unfallschwerpunkt ist die Küche. Hier können Messer, Kanten, Töpfe mit kochendem Wasser oder die heiße Herdplatte zu Verletzungen führen. Um die Gefahren, die sich in der Küche verbergen, zu verdeutlichen, hat die BAG anlässlich des Kindersicherheitstages 2019 eine „Riesenküche“ in der Kinderklink der Charité in Berlin aufgebaut. Sie kann bis zum 10. Juni von Eltern besucht werden. Erwachsene können die Küchenwelt aus der Perspektive von Kindern betrachten. Der visuelle Ausflug führt dazu, dass die Erwachsenen einen anderen Blickwinkel einnehmen. Mütter und Väter, die sich diesem Experiment aussetzen, können die Risiken anschließend besser einschätzen und entwickeln ein stärkeres Bewusstsein für die Tücken, mit denen Kinder tagtäglich konfrontiert sind.

Wohnungen kindersicherer gestalten

Egal ob in der Küche, im Bad, im Wohnzimmer, im Garten oder auf dem Balkon. Besonders wichtig ist, dass Eltern ihre Jüngsten nicht aus den Augen verlieren. Zudem helfen einfache Vorkehrungen, um die Wohnung kindersicherer zu gestalten. „Schränke mit Putzmitteln, Medikamenten und Kosmetika lassen sich zum Beispiel schnell kindersicher verschließen“, so Melanie Fischer, Markenkommunikation bei Procter & Gamble (P&G). „Wir erachten Kindersicherheit als hohes Gut. Deshalb ist für uns die langjährige Kooperation mit der BAG besonders wichtig. Wir unterstützen die BAG sowohl bei der Durchführung des diesjährigen Kindersicherheitstages und bei der breitangelegten Weitergabe und Verteilung von relevanten Sicherheitsinformationen an Personen, die im Umgang und der Erziehung mit Kindern tätig sind. Darüber hinaus richten wir als Unternehmen bei der Entwicklung von Produkten und Verpackungen den Fokus auf das Thema Kindersicherheit.“

Über die BAG Mehr Sicherheit für Kinder

Die Bundesarbeitsgemeinschaft (BAG) Mehr Sicherheit für Kinder e.V. (Bonn) informiert über die Verhütung von Kinderunfällen, gibt zahlreiche Broschüren zur Kindersicherheit heraus und veranstaltet Fortbildungen. Unterstützt durch u.a. verschiedene Bundesministerien setzt sich die BAG dafür ein, Kinderunfälle zu reduzieren, innovative Präventionsmaßnahmen für Heim und Freizeit sowie Kooperationen auf nationaler und internationaler Ebene voran zu bringen. Mitglieder sind unter anderem Ärzte- und Sportverbände sowie Rettungsorganisationen und technische Dienstleister.

Quelle: BAG Mehr Sicherheit für Kinder e.V. vom 06.06.2019

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