Gesundheit

Kindernothilfe zur Aidsbekämpfung: Kinder werden endlich mehr berücksichtigt

Vom 22. bis 27. Juli findet die 19. Weltaidskonferenz in Washington D.C. statt. Laut Kindernothilfe e.V. gibt es Grund zur Hoffnung und auch zum Feiern: 2011 hatten mehr Menschen Zugang zu einer lebenslangen medizinischen Versorgung. Damit aber alle Menschen und besonders die betroffenen Kinder erreicht werden, müssen die Anstrengungen zur Aidsbekämpfung kontinuierlich fortgeführt werden.

24.07.2012

2011 hatten 1,4 Millionen Menschen mehr Zugang zu einer lebenslangen medizinischen Versorgung mit Aidsmedikamenten als im Vorjahr – besonders in den ärmsten Ländern. Trotz des historischen Höchststands von mittlerweile 8 Millionen Menschen, die Aids-Medikamente erhalten, warten immer noch 7 Millionen Menschen wegen mangelnder Finanzierung auf eine solche lebensrettende Versorgung. Schon für 2010 war auf UN-Ebene allen Betroffenen ein Zugang zu lebensnotwendigen Medikamenten versprochen worden.

Erstmalig geht auch dank funktionierender, flächendeckender Präventionsprogramme die weltweite Zahl der HIV-Neuinfektionen langsam zurück: von 3 Millionen im Jahr 2001 auf 2,7 Millionen im Jahr 2010. Besonders durch die Verhinderung der Mutter-Kind-Übertragung ist die Anzahl der Neuinfektionen von Kindern deutlich zurückgegangen. Während sich 2003 noch jährlich 570.000 Kinder infiziert haben – zu 90 % über ihre Mütter in der Schwangerschaft –, waren es 2011 noch 330.000. Diese besonders für Kinder wichtigen Fortschritte machen deutlich, dass Aids durch ausreichenden Mitteleinsatz erfolgreich bekämpft werden kann.

In ihrer gemeinsamen Kampagne <link http: www.kindernothilfe.de globalfund.html external-link-new-window external link in new>„Versprechen halten" fordern die Kindernothilfe und das Aktionsbündnis gegen Aids die Bundesregierung auf, dem größten Geldgeber der Aidsbekämpfung, dem Globalen Fonds zur Bekämpfung von Malaria, Tuberkulose und Aids, ausreichende Mittel zur Verfügung zu stellen. Die Bundesregierung hat mittlerweile den wichtigsten Forderungen der Kampagne entsprochen: Sie hat 200 Millionen Euro für den Globalen Fonds planungssicher mit einem eigenen Haushaltstitel in den Bundeshaushalt für 2013 eingestellt. Damit alle Menschen - vor allem auch in ärmsten Staaten - und besonders die von HIV/Aids betroffenen Kinder erreicht werden, müssen die Anstrengungen zur Aidsbekämpfung kontinuierlich fortgeführt werden. Allein um die UN-Zusagen zu erreichen, müsste Deutschland seinen Finanzierungsanteil von 200 auf 400 Millionen Euro verdoppeln. „Erfolgreiche Prävention hat geringere Folgekosten als eine lebenslange Behandlung mit Aidsmedikamenten", so Frank Mischo, Aidsexperte der Kindernothilfe. „Das ist nicht nur wirtschaftlich, sondern vor allem aus Kinderrechtssicht eine sinnvolle Investition in die Zukunft."

Quelle: Kindernothilfe e.V. vom 23.07.2012

Redaktion: Kerstin Boller

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