Gesundheit
Kinderärzte warnen vor Panikmache beim Thema Babyschwimmen
Der Berufsverband der Kinder- und Jugendärzte (BVKJ) hält die generelle Warnung vor Schwimmbadbesuchen mit kleinen Kindern für unangebrachte Panikmache. „Bewegungsspiele im Wasser mit Kindern im ersten Lebensjahr gibt es seit den 70er Jahren, sichere Anhaltspunkte für eine Zunahme von Atemwegserkrankungen oder gar Asthma haben Kinder- und Jugendärzte in den letzten 40 Jahren nicht beobachtet, wenn Grundregeln der Hygiene eingehalten werden,“ so BVKJ-Präsident Dr. Wolfram Hartmann heute in Köln.
11.01.2011
„Schwimmen ist gut für die Gesundheit. Kinder, die früh an Wasser gewöhnt werden und früh schwimmen lernen, sind außerdem vor Ertrinken geschützt. Zur Zeit lernen Kinder immer weniger und immer später schwimmen. Um dieser besorgniserregenden Entwicklung entgegenzuwirken, sollten Eltern unter fachkundiger Anleitung ihre Kinder von früh auf über Bewegungsspiele an das Schwimmen heranführen.
Öffentliche Hallenbäder sind für diese ersten Bewegungsspiele allerdings weniger gut geeignet, weil der Lärmpegel für Säuglinge zu hoch und die Luft- und Wasserqualität für die Altersgruppe unter einem Jahr mit ihrem noch unreifen Immunsystem ungeeignet ist“, so Dr. Wolfram Hartmann, der selbst über 25 Jahre junge Eltern mit dieser frühen Bewegungsanregung vertraut macht.
„Ideal sind Lehrschwimmbecken, deren Wasser nur gering chloriert und vor Beginn der Spiele für Säuglinge frisch eingelassen ist. Kinder und begleitende Eltern müssen frei von ansteckenden Erkrankungen sein und sich gründlich waschen, bevor sie ins etwa 33 ° C warme Wasser gehen. Wenn man alle Bedingungen optimiert und fachkundige Anleitung hat, können diese Bewegungsspiele auch für Säuglinge ab der 9. Lebenswoche zahlreiche Entwicklungsanreize geben und Kindern helfen, frühzeitig schwimmen zu lernen und somit mehr Sicherheit im Wasser zu haben. Ab dem zweiten Lebensjahr ist das Immunsystem und auch die Reizverarbeitung der Kinder so ausgereift, dass sie auch gefahrlos Hallenbäder besuchen können. Rauchen in der Umgebung eines Kindes birgt auf jeden Fall ein vielfach höheres Risiko für chronische Atemwegserkrankungen als kurzzeitige Bewegungsspiele im Wasser.“
Quelle: Berufsverband der Kinder- und Jugendärzte (BVKJ)
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