Gesundheit

"Kinder besser schützen!" fordert Innenminister Lewentz nach Verkehrskontrollen in Rheinland-Pfalz

Zu Beginn des neuen Schuljahres hat die Polizei in Rheinland-Pfalz beim landesweiten Kontrolltag zum Thema Kinder- und Schülersicherheit Verkehrskontrollen im Bereich von Schulen, Kindergärten und Kindertagesstätten durchgeführt. Das Ergebnis: Nicht alle Kinder sind vorschriftsmäßig gesichert.

23.08.2012

Wie in den Vorjahren wurde bei den Verkehrskontrollen besonderes Augenmerk auf die Sicherung von Kindern in Fahrzeugen gelegt. Daneben stand auch die Überprüfung von Schulbussen im Mittelpunkt der Kontrollen. Landesweit waren zwischen 7 und 14 Uhr 512 Polizeibeamtinnen und Polizeibeamte im Einsatz.

Insgesamt wurden 3462 Fahrzeuge überprüft, darunter 445 Schulbusse. Dabei wurden 592 Pkw sowie 83 Schulbusse von den eingesetzten Beamtinnen und Beamten beanstandet. Bei den kontrollierten Pkw wurde in 202 Fällen die nicht vorschriftsmäßige Sicherung von Kindern bemängelt. In 81 Pkw wurde sogar gänzlich auf jegliche Kindersicherung verzichtet. Bei den Schulbussen wurden 39 Verstöße gegen Ausrüstungsvorschriften und 27 Verstöße wegen technischer Mängel festgestellt. Vier der kontrollierten Schulbusse musste die Weiterfahrt untersagt werden. Neben den ermittelten Verkehrsverstößen wurden vier Strafanzeigen erstattet. 104 Fahrzeugführer erwartet eine Ordnungswidrigkeitenanzeige, 665 Verwarnungen wurden ausgesprochen.

Kritik an der Sorglosigkeit mancher Erwachsenen

Innenminister Roger Lewentz kritisierte die Sorglosigkeit eines Teils der Erwachsenen, die mit Kindern im Auto unterwegs sind: „Der Anteil der Kinder am Unfallgeschehen ist leider immer noch hoch. Bei Verkehrsunfällen werden sie häufig deswegen verletzt, weil sie überhaupt nicht oder nur fehlerhaft gesichert sind.“ Im ersten Halbjahr 2012 seien 681 Kinder auf rheinland-pfälzischen Straßen verunglückt, 314 von ihnen wurden als Beifahrer in Fahrzeugen verletzt, so der Minister.

Lewentz kritisierte, dass bei Kontrollen immer wieder Eltern auffielen, die Kindersitze und Rückhalteeinrichtungen falsch befestigt hätten. „Außerdem sparen die Leute zu oft an der falschen Stelle und benutzen einen alten Kindersitz weiter, obwohl die Kinder längst zu groß, zu schwer oder zu alt dafür sind“, berichtete der Innenminister. Besonders gefährlich seien die Fahrten, bei denen die Kinder überhaupt nicht gesichert seien. „Mit unseren gezielten Kontrollen wollen wir dafür sorgen, dass die Zahl der Kinder, die bei Fahrten im Auto nicht richtig gesichert sind, sinkt. Besonders wichtig ist dabei das Gespräch der Polizeibeamten mit den Autofahrern und die sachliche Aufklärung. Unsere Polizei soll nachhaltig die Gefahren einer mangelhaften Kindersicherung aufzeigen und das Problembewusstsein – gerade bei Eltern – schärfen“, betonte der Minister.

Kontrollen sind nach wie vor notwendig

Dass solche Kontrollen trotz sinkender Unfallzahlen nach wie vor notwendig seien, belegten die vergleichenden Unfallzahlen: Von den im ersten Halbjahr dieses Jahres bei Unfällen im Straßenverkehr verunglückten 681 Kindern (Vorjahr: 802) wurden vier Kinder (Vorjahr: ebenfalls vier) getötet, 123 schwer- (Vorjahr 147) und 554 leicht verletzt (Vorjahr 651). In 46 Prozent der Fälle waren die Kinder nicht aktiv am Straßenverkehr beteiligt, sondern waren bloß Mitfahrer. Die Ursache für diesen hohen Anteil an verunglückten mitfahrenden Kindern liege nur allzu oft in der unzureichenden Sicherung von Kindern, sagte Minister Lewentz.

Informationen und Tipps zur Kindersicherung im Straßenverkehr können auf der Internetseite der Polizei Rheinland-Pfalz <link http: www.polizei.rlp.de>www.polizei.rlp.de unter der dem Link „Sicher im Verkehr“ abgerufen werden.

Quelle: Die Landesregierung Rheinland-Pfalz vom 22.08.2012

Redaktion: Kerstin Boller

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