Gesundheit

Jeder dritte Schüler geht ohne Frühstück aus dem Haus

Raus aus den Federn. Rein in die Klamotten. Und dann mit knurrendem Magen zum Unterricht. Jeder dritte Schüler geht ohne Frühstück aus dem Haus. Nach einer Zusatzauswertung der aktuellen DAK-Studie zur Schülergesundheit hängt das Essverhalten am Morgen stark vom Alter und vom Schultyp ab. An der Befragung nahmen 4.500 Jungen und Mädchen im Alter von zehn bis 21 Jahren aus 15 Schulen in vier Bundesländern (NRW, Niedersachsen, Hessen, Thüringen) teil. Die Studie wurde von der Leuphana Universität Lüneburg im Auftrag der Krankenkasse durchgeführt.

04.02.2010

In der Untersuchung gab nur die Hälfte aller Schüler an, jeden Tag in der Schulwoche zu Hause zu frühstücken. 31 Prozent der Befragten nahmen selten oder nie ein Frühstück zu Hause ein, weitere zehn Prozent an ein oder zwei Tagen. An Berufsschulen verließen die Jungen und Mädchen besonders häufig das Haus mit leerem Magen. 43 Prozent der Befragten gaben an, selten oder nie zu Hause zu frühstücken. Dagegen lag dieser Anteil bei Gymnasiasten nur bei 15 Prozent. 72 Prozent der Gymnasiasten gab an, dass sie täglich zu Hause frühstücken.

10- bis 13-Jährige frühstücken besonders oft zu Hause.

Je älter die Schüler waren, umso seltener gab es zu Hause ein Frühstück. Bei den 18- bis 21-Jährigen gaben 45 Prozent an, selten oder nie zu frühstücken. Bei den 10- bis 13-Jährigen war dies dagegen nur jeder fünfte Schüler. „Wer ohne Frühstück zur Schule geht, bekommt schneller Probleme bei der Konzentration und Leistungsfähigkeit“, erklärt DAK-Ernährungsexpertin Silke Willms. „Natürlich sind in erster Linie die Eltern für die Ernährung und damit für die Gesundheit ihrer Kinder verantwortlich. Die aktuellen Ergebnisse zeigen, dass das Essverhalten auch in den Schulen stärker thematisiert werden sollte.“

In einigen Schulen wird schon jetzt gezielt ein Schulfrühstück angeboten. Die DAK begrüßt auch das neue EU-Programm für Schulobst. „Die Bundesländer wären gut beraten, sich an dem Projekt zu beteiligen“, betont Willms. „Eine gesunde Ernährung unserer Schüler darf nicht am Geld oder an der Bürokratie scheitern.“

7 Bundesländer wollen Schulobst-Programm der EU umsetzen

Die EU stellt allein Deutschland 20 Millionen Euro für ihr Schulobst-Programm zur Verfügung. Die Bundesländer müssen die gleiche Summe gegen finanzieren, wobei auch Sponsoren oder Eltern beteiligt werden können. Aktuell haben 18 EU-Länder das Programm eingeführt, weitere fünf arbeiten an der Umsetzung. In Deutschland bereiten nach aktuellen Medienberichten sieben von 16 Bundesländern aktiv eine bessere Versorgung von Schulkindern mit Obst und Gemüse vor.

„Beim Schulobst-Programm geht es um mehr als um einen Apfel oder eine Banane für Schüler“, erklärt DAK-Expertin Willms. „Die richtige Ernährung eines Menschen ist zentraler Bestandteil eines gesunden Lebensstils. Was Kinder in jungen Jahren über den Zusammenhang von Essen und Trinken mit Gesundheit und Leistungsvermögen lernen, prägt sie bis ins Erwachsenenalter. Es ist alarmierend, wenn jeder dritte Schüler ohne Frühstück aus dem Haus geht.“

Die aktuelle Umfrage zum Frühstücksverhalten entstand im Rahmen der Studie „Schülergesundheit“. Gefragt wurde: „An wie vielen Tagen einer Woche frühstückst Du zu Hause?“ Bei der DAK-Initiative „Gemeinsam gesunde Schule entwickeln“ begleiten und beraten das Institut für Psychologie sowie das Zentrum für angewandte Gesundheitswissenschaften (ZAG) der Leuphana Universität Lüneburg für die Krankenkasse inzwischen bundesweit 30 Schulen, die sich für das dreijährige Projekt beworben haben. Die Gesundheitsziele werden von jeder Schule individuell festgelegt. Grundlage ist eine umfassende Befragung von Schülern, Lehrern und Eltern zum Gesundheitszustand, Schulalltag und Schulklima.

Quelle: DAK

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