Gesundheit

Illegale Drogen in Sachsen-Anhalt: Zahl der Betreuungen in Suchtberatungsstellen nimmt zu

In Bezug auf illegale Drogen verzeichnen sowohl Suchtberatungsstellen als auch Krankenhäuser zunehmende Zahlen bei der Betreuung und Behandlung. Während die Zahl der Suchtberatungs- und Behandlungsfälle bei Opioidkonsum stagniert, steigen die Suchtberatungs- und Behandlungszahlen bei Stimulanzien (ICD 10 F 15) seit einigen Jahren an. Die Anzahl der Betreuungen im Jahr 2011 lag bei dieser Diagnose bereits bei 435.

25.06.2012

Zu den Stimulanzien gehören Amphetamine, darunter auch Ecstasy und Crystal. Die Suchtberatungsstellen sehen als Ursache für die gestiegenen Betreuungszahlen bei den Stimulanzien vor allem den Anstieg an Crystalkonsumenten.

Crystal ist der Szenename für Methamphetamin. Es wurde 1934 entwickelt und unter dem Handelsnamen Pervitin auf den Markt gebracht. Neben dem hohen Abhängigkeitspotential zeigen Studien, dass besonders der Langzeitkonsum von Methamphetamin zu Nervenschäden im Gehirn führen kann. Diese sind begleitet durch Gedächtnis- und Konzentrationsprobleme. Daneben besteht ein erhebliches Risiko für die Auslösung einer drogeninduzierten Psychose. Das subjektive Rauscherleben bei gleichzeitigem Alkoholkonsum wird durch die Droge unterdrückt, damit steigt die Gefahr einer Alkoholvergiftung. Auch gleichzeitiger Cannabiskonsum stellt eine große Belastung für den Körper dar, weil beide Drogen gegensätzlich wirken.

Suchtberater berichten, „reiner“ Crystalkonsum sei selten. Die meisten Konsumierenden nehmen auch andere Amphetamine, sehr viele auch Cannabis. Sorge bereitet die verbreitete Unterschätzung des Gefahrenpotentials der Droge: Stimulanzien werden zu Beginn häufig konsumiert, um das spät beginnende Nachtleben durchzuhalten. Zunehmend suchen aber auch Menschen Hilfe, die ursprünglich Crystal zur Steigerung ihrer beruflichen Leistungsfähigkeit konsumiert haben.

Quelle: Landesstelle für Suchtfragen im Land Sachsen-Anhalt (LS-LSA)

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