Gesundheit

Glücksspielverhalten junger Männer bietet Anlass zur Sorge

Während die Glücksspielteilnahme in Deutschland insgesamt weiterhin rückläufig ist, hat die Teilnahme an illegalen Sportwetten unter 18- bis 20-jährigen Männern zugenommen. Das belegen die gestern (22.03.2016) in Berlin vorgestellten Ergebnisse der repräsentativen Studie "Glücksspielverhalten und Glücksspielsucht in Deutschland 2015".

23.03.2016

Die Studie zur Verbreitung von Glücksspielen und damit assoziierten Problemen in Deutschland, erheben der Deutsche Lotto- und Totoblock (DLTB) und die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) alle zwei Jahre. Ihre Ergebnisse bestätigen einen Trend, der sich auch in den vorangegangenen Befragungen abzeichnete: Der Anteil Jugendlicher, die gewerbliche Glücksspiele, d.h. alle Glücksspiele ohne die privat organisierten Glücksspiele, nutzen, ist von 2013 auf 2015 von 15,8 Prozent auf 14,6 Prozent gesunken. Zugenommen hat dagegen die Teilnahme an illegalen Sportwetten unter 18- bis 20-jährigen Männern.

"Das Glücksspielverhalten junger Männer in Deutschland bietet weiterhin Anlass zur Sorge", betont  Peter Lang, Abteilungsleiter in der BZgA. "So hat die Teilnahme an illegalen Sportwetten unter 18- bis 20-jährigen Männern von 5,7 Prozent im Jahr 2013 auf 12,8 Prozent im Jahr 2015 deutlich zugenommen. Überhaupt sind Männer deutlich häufiger von problematischem oder pathologischem Glücksspielverhalten betroffen als Frauen: Am stärksten mit 2,7 Prozent in der Altersgruppe 21 bis 25 Jahre und mit 2,4 Prozent in der Gruppe 36 bis 45 Jahre."

Ein problematisches oder pathologisches Glücksspielverhalten weisen 0,79 Prozent der Befragten auf. Diese Quote liegt im Bereich vergleichbarer in Deutschland bereits durchgeführter Studien. Bezogen auf die 16- bis 70-jährige Bevölkerung in Deutschland ergibt die statistische Schätzung  etwa 308.000 bis 676.000 betroffene Personen.

Grundsätzlich zeigen die Daten, dass männliches Geschlecht, Alter bis 25 Jahre, niedriger Bildungsstatus und Migrationshintergrund das Risiko für glücksspielassoziierte Probleme erhöhen. Als besonders risikoreich erweisen sich, wie auch schon in früheren Studien, unter anderem das Spielen an Geldspielautomaten und die Teilnahme an Sportwetten.

BZgA-Informations- und Beratungsangebot

Auf <link http: www.spielen-mit-verantwortung.de _blank link wird in einem neuen fenster>www.spielen-mit-verantwortung.de finden Betroffene und Angehörige ein umfangreiches Informations- und Beratungsangebot mit einem kostenlosen Online-Ausstiegsprogramm, einer Chat-Sprechstunde und einem Selbsttest zum eigenen Glücksspielverhalten. Darüber hinaus besteht die Möglichkeit zur telefonischen Beratung unter der kostenlosen Rufnummer 0800-1 37 27 00.

Broschüren zum Thema Glücksspiel und Glücksspielsucht können kostenfrei bestellt werden: <link http: www.bzga.de infomaterialien gluecksspielsucht external-link-new-window external link in new> www.bzga.de/infomaterialien/gluecksspielsucht/

Studie

Die Repräsentativbefragung der BZgA "Glücksspielverhalten und Glücksspielsucht in Deutschland 2015" kann unter <link http: www.bzga.de forschung studien-untersuchungen studien gluecksspiel external-link-new-window der bzga und glücksspielsucht in deutschland>www.bzga.de/forschung/studien-untersuchungen/studien/gluecksspiel/ heruntergeladen werden.

Quelle: Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung vom 22.03.2016

Back to Top