Gesundheit
Frühförderung senkt Gesundheitskosten im Alter
Mit fachgerechter frühkindlicher Betreuung und Förderung kann das Risiko altersbedingter Krankheiten reduziert und der Anstieg der Gesundheitskosten gemildert werden, sagten die Träger des Klaus J. Jacobs Forschungspreises, Terrie Moffitt und Avshalom Caspi, am Freitag an der Preisverleihung an der Universität Zürich. Das amerikanisch-britische Wissenschaftler-Ehepaar wurde von der Jacobs Foundation für seine Forschung zur Kinder- und Jugendentwicklung mit einer Million Schweizer Franken ausgezeichnet.
06.12.2010
Moffitt und Caspi, Professoren für Neuropsychologie an der Duke University, North Carolina, USA, und am King's College, London, haben bisher vor allem die psychischen Langzeitfolgen von kindlichen Erlebnissen untersucht. Neu wollten sie sich auf die gesundheitlichen Folgen fokussieren, kündete Terrie Moffitt in ihrer Dankesrede an. Erste Untersuchungen hätten gezeigt, dass Stress und traumatische Erlebnisse im Kindesalter das Risiko erhöhten, später an einer Immunschwäche, einem Herzkreislaufproblem oder an altersbedingter Demenz zu erkranken.
Sollte sich der Zusammenhang zwischen stressfreier Kindheit und Gesundheit im Alter als schlüssig erweisen, dann würde die frühkindliche Betreuung und Förderung ein Schlüssel zur Lösung der Probleme der überalterten Gesellschaften, so Terrie Moffitt: Alterskrankheiten würden herausgezögert, das Altern beschwerdefreier. Unter dem Strich liesse sich damit auch der Anstieg der Gesundheitskosten bremsen, der massgeblich durch die steigende Lebenserwartung getrieben wird.
"Moffitt und Caspis Forschungsbefunde bestärken mich darin, dass Interventionsprogramme zur Jugendförderung sinnvoll und nötig sind, gerade für Kinder und Jugendliche in prekären Situationen", freute sich Dr. Auma Obama, die im laufenden Jahr neu in den Stiftungsrat der Jacobs Foundation gewählt worden ist. Die Halbschwester von US-Präsident Barack Obama, engagiert sich vollberuflich für Jugendentwicklungsprojekte in Ostafrika.
Frühförderung ist ein Schwerpunkt der Förderarbeit der Jacobs Foundation. Dementsprechend würdigte die Stiftung mit ihrem Praxispreis ein Projekt zur Frühförderung: das Modell der Vereine Opstapje Deutschland und a:primo Schweiz. Mit wöchentlichen Hausbesuchen werden dabei Eltern von Kindern ab dem zweiten Lebensjahr betreut, unterstützt und ausgebildet. Das Modell wird inzwischen in über 60 Deutschen und Schweizer Städten angewendet. Den Praxispreis in der Höhe von 200'000 Franken wurde von den Vereinsvertreterinnen Erika Dähler (a:primo Schweiz) und Heidemarie Rose (Opstapje Deutschland) entgegengenommen.
Fotos der Preisverleihung auf Flickr unter:
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Filme der Veranstaltung auf Youtube unter:
<link http: www.youtube.com jacobsfoundation _blank external-link-new-window>www.youtube.com/jacobsfoundation
Quelle: PM Jacobs Foundation vom 03.12.2010
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