Gesundheit
Faschingszeit - sture Alkoholverbote reizen Jugendliche erst recht
Eltern sollten ihren heranwachsenden Kindern in der Karnevalszeit Alkohol nicht grundsätzlich verbieten. „Gerade bei Jugendlichen wirken Verbote eher verlockend statt abschreckend. Suchen Sie lieber das Gespräch mit Ihrem Kind. Wichtig sind die Erziehung zur Selbstverantwortung und die Entwicklung eines Gefahrenbewusstseins in Bezug auf Alkohol“, empfiehlt Dr. Wolf-Rüdiger Horn, der Suchtbeauftragte des Berufsverbandes der Kinder- und Jugendärzte e.V. (BVKJ).
03.02.2010
Das Vorbild der Eltern spielt hierbei eine große Rolle. Sie sollten mit gutem Beispiel vorangehen und bei Veranstaltungen mit Kindern, z.B. Karnevalsumzügen, auf Alkohol verzichten. Lobeshymnen auf den Alkohol sind ebenso unangebracht. Denn bereits im Grundschulalter prägen Einstellung und Verhalten der Eltern die Wahrnehmung der Kinder. „Verbinden Kinder mit Alkohol positive Erwartungen, so sind sie viel schneller bereit, zwischen 12 und 17 Jahren zur Lieblingsdroge der Erwachsenen zu greifen, um für scheinbar gute Stimmung zu sorgen, Probleme zu verdrängen oder sich mehr zuzutrauen“, warnt Dr. Horn.
Generell ist ein verantwortungsvoller und mäßiger Umgang mit Alkohol wichtig, wobei nie die Gefahren (größere Gewaltbereitschaft, riskantes Verhalten im Straßenverkehr und beim Sex) vergessen werden dürfen. Jugendliche riskieren durch regelmäßige Rauschzustände gehäufte Vergiftungen, die durchaus schon früh nachweisbare hirnorganische Störungen zur Folge haben können. „Kinder und Heranwachsende reagieren aufgrund der Unreife ihres Organismus sehr empfindlich auf Alkohol. Der Alkoholgehalt steigt im Blut stärker und schneller an als bei Erwachsenen. Der Alkoholabbau erfolgt hingegen langsamer, da der in der Entwicklung befindliche Körper das dafür verantwortliche Enzym noch nicht wie bei Erwachsenen produzieren kann“, erläutert der Suchtexperte des BVKJ. „Es gibt also genug Gründe, um auf das gerade zur Faschingszeit beliebte „Komasaufen“ klugerweise zu verzichten. Spaß kann man auch ohne Ströme von Alkohol haben.“
Quelle: Newsletter der Kinder- und Jugendärzte im Netz 02/2010
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