Gesundheit

EU Parlament will gesunde Ernährung von Kindern stärker fördern

Die EU und ihre Mitglieder sollen sich stärker dafür einsetzen, Kinder zum Verzehr gesunder Lebensmittel sowie lokaler Erzeugnisse zu ermutigen, so das EU Parlament. Die Abgeordneten wollen gewährleisten, dass den Kindern verstärkt Kenntnisse über gesunde Ernährung vermittelt werden und sie in der Schule weiterhin Milch, Obst und Gemüse aus EU-Programmen erhalten.

11.06.2015

Deshalb haben sie einen entsprechenden Gesetzentwurf und ein Verhandlungsmandat angenommen, um in Gesprächen mit den Mitgliedstaaten einen Kompromiss über die neuen Regeln zu erzielen.

"Eine gesunde und ausgewogene Ernährung ist der Grundstein für eine gute Gesundheit. Trotzdem ist der Verbrauch von Obst, Gemüse und Milch in der gesamten EU zurückgegangen, mit negativen Folgen für die Europäer. Die neuen Regeln sollen sicherstellen, dass in den Schulen mehr getan wird – nicht nur, um unseren Kindern gesunde Lebensmittel zu verabreichen, sondern auch, um ihnen Kenntnisse über gesunde Ernährung zu vermitteln", sagte der Berichterstatter Marc Tarabella (S&D, BE).

Größere Auswahl, fairere Verteilung

Das Parlament hat sich für die Zusammenführung der bestehenden EU-Schulmilch- und Schulobstprogramme ausgesprochen, sowie für die Ausweitung entsprechender Bildungsmaßnahmen.

Die Abgeordneten haben die vorgeschlagenen Vorschriften wie folgt abgeändert:

  • Die Liste mit Lebensmitteln, die von der EU im Rahmen des Schulprogramms subventioniert werden können, soll um Milchprodukte vorrangig lokaler oder regionaler Herkunft mit nachweislichem Nutzen erweitert werden, so wie Buttermilch, Sauermilch, Joghurt oder Kefir (mit Ausnahme von Produkten, die Aromastoffe oder milchfremde Zusatzstoffe oder Nüsse oder Kakao enthalten),
  • EU-Mitgliedstaaten sollen 10-20% der EU-Mittel, die sie für das Programm erhalten, für Bildungsmaßnahmen ausgeben, um gesunde Ernährungsgewohnheiten zu fördern und Lebensmittelverschwendung zu bekämpfen. Zu solchen Maßnahmen sollen Besuche auf Bauernhöfen und die gelegentliche Verteilung gesunder lokaler Spezialitäten wie verarbeitetes Obst und Gemüse (außer sie enthalten Zucker, Fett, Salz oder Süßstoffe) oder Honig, Oliven oder Trockenobst gehören.
  • Das EU-Jahresbudget für Schulmilch soll um 20 Millionen Euro auf 100 Millionen Euro erhöht, und €150 Millionen Euro sollen für Obst und Gemüse zur Verfügung gestellt werden.
  • Die EU-Mittel sollten fairer unter den Mitgliedstaaten verteilt werden, indem zwei Kernkriterien für das gesamte Programm festgelegt werden (Zahl der sechs- bis zehnjährigen Kinder als Anteil an der Gesamtbevölkerung des betreffenden Mitgliedstaats und der Entwicklungsstand der Regionen innerhalb eines Mitgliedstaats). Die bisherige Nutzung von Mitteln im Rahmen früherer Programme für die Abgabe von Milch und Milcherzeugnissen sollen während einer Übergangszeit von sechs Jahren berücksichtigt und dann durch die Einführung eines jährlichen Mindestbetrags der Unionsbeihilfe pro Kind ausgeglichen werden.

Die nächsten Schritte

Das Parlament hat die Anträge zur Änderung des Verordnungsentwurfes sowie das Mandat für die Verhandlungen mit den Mitgliedstaaten mit 458 Stimmen bei 97 Gegenstimmen und 28 Enthaltungen angenommen. Sobald der Rat einen Gemeinsamen Standpunkt festgelegt hat, können die Verhandlungen beginnen.

Quelle: Europäisches Parlament vom 27.05.2015. 

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