Gesundheit
Erste Ergebnisse des Test- und Beratungsangebots „HIV? Hepatitis? Das CHECK ich!“
Menschen, die intravenös Drogen gebrauchen, haben ein erhöhtes Risiko für HIV- und Hepatitis-Virusinfektionen. Das Projekt „HIV? Hepatitis? Das CHECK ich!“ bietet niedrigschwelligen Zugang zu kostenlosen und anonymen Tests auf HIV und HCV für Drogen gebrauchende Menschen sowie ein Beratungsangebot zu Risikosituationen und Schutzmöglichkeiten.
21.03.2018
Menschen, die intravenös Drogen gebrauchen, haben ein erhöhtes Risiko für HIV- und Hepatitis-Virusinfektionen, insbesondere für das HepatitisC-Virus. Beide Infektionen können viele Jahre nahezu symptomlos verlaufen, sodass sie oft erst spät erkannt werden. Grund dafür ist das oft fehlende Bewusstsein für die Übertragungswege und die gesundheitlichen Gefahren, gerade durch das HepatitisC-Virus (HCV). Bei einem chronischen Verlauf, der bei Infektionen mit dem HCV häufig ist, können langfristig schwere Folgen wie Leberzirrhose und Leberkrebs auftreten.
Kostenloses und anonymes Test- und Beratungsangebot
Vor diesem Hintergrund hat die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) mit Unterstützung des Verbandes der Privaten Krankenversicherung (PKV) e.V. das Projekt „HIV? Hepatitis? Das CHECK ich!“ in vier Bundesländern auf den Weg gebracht. Hierbei handelt es sich um ein Beratungs- und Testangebot, das einen niedrigschwelligen Zugang zu kostenlosen und anonymen Tests auf HIV und HCV für Drogen gebrauchende Menschen ermöglicht. Seit Anfang des Jahres finden die Beratungen und Tests an sechs Standorten statt. Erste Ergebnisse des Projekts werden auf den 17. Münchner AIDS- und Hepatitis-Tagen, die vom 23. bis zum 25. März 2018 stattfinden, vorgestellt.
Erste Ergebnisse des Projekts
Hierzu erklärt Dr. Heidrun Thaiss, Leiterin der BZgA: „Damit Beratungs- und Testangebote gerade von Menschen, die einen erschwerten Zugang zum Gesundheitssystem haben, genutzt werden, müssen sie kostenlos und anonym sein. Das ist bei dem Projekt 'HIV? Hepatitis? Das CHECK ich!' gegeben.“ Erste Ergebnisse bestätigen, dass die Beratungsangebote dann am besten angenommen werden, wenn sie an eine Drogenhilfeeinrichtung angeschlossen sind und ohne Anmeldung direkt genutzt werden können.
Erhöhtes Infektionsrisiko der Zielgruppe
Dr. Volker Leienbach, Direktor des Verbands der Privaten Krankenversicherung e.V., betont: „Uns liegt am Herzen, dass unsere gemeinsamen Präventionsaktivitäten gegen die Ausbreitung von HIV und anderen sexuell übertragbaren Krankheiten auch besonders vulnerable Zielgruppen in den Fokus nehmen. Dafür kommt es darauf an, dass Präventionsangebote im direkten Umfeld der Zielgruppen angeboten werden. Dies ist mit dem Projekt 'HIV? Hepatitis? Das CHECK ich!' gut gelungen und aufgrund erhöhter Infektionsrisiken der Zielgruppe besonders wichtig.“
Unterstützung für Betroffene
An den sechs Standorten Hamburg, Bremen, Hannover, Troisdorf, Dortmund und Düsseldorf werden wöchentlich Beratungen zu HIV, Hepatitis, zu Risikosituationen wie dem Teilen von Konsumutensilien und zu Schutzmöglichkeiten durchgeführt. Begleitend werden kostenlose und anonyme Schnell- und Labortests angeboten. Im Falle eines auffälligen Testergebnisses wird den Betroffenen Unterstützung bei der Weiterleitung in eine Behandlung angeboten. Infektionen mit dem HepatitisC-Virus können mit den neuen Medikamenten gut behandelt und oft geheilt werden. Für die ärztliche Therapie wird vor Ort ein Kooperationsnetzwerk mit Schwerpunktpraxen aufgebaut.
Die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung führt das Projekt „HIV? Hepatitis? Das CHECK ich!“ in Kooperation mit der Deutschen AIDS-Hilfe (DAH) und dem Robert Koch-Institut (RKI) durch.
Weitere Informationen zum Projekt finden Fachkräfte auf der Aktionswebseite zur HIV Prävention.
Quelle: Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung und Verband der Privaten Krankenversicherung e.V. vom 20.03.2018
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